Angst vor Altersarmut – Altersvorsorge mit wenig Geld?

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Ruhestand

„Ja, ich befürchte im Alter, wenn ich nicht mehr arbeite, nicht genug Geld zum Leben zu haben!“

Diese oder ähnliche Ängste haben laut verschiedener Umfragen viele Deutsche heutzutage. Warum? Weil die meisten davon überzeugt sind, dass man mit einem geringen Gehalt nicht für’s Alter vorsorgen kann. Auch das Thema Altersarmut spielt hierbei eine Rolle. Laut einer WDR-Berechnung zur gesetzlichen Rente reicht diese bei vielen Deutschen künftig gerade für das Nötigste. Ab 2030 droht fast jedem zweiten Neurentner eine Rente maximal auf Grundsicherungsniveau. (Quelle: WDR)

Ab wann ist man arm?
Das wurde von der EU klar definiert: Wer als Alleinstehender weniger als 979,- Euro netto im Monat zur Verfügung hat, ist arm. Eine Studie besagt, dass bereits jeder 6. Ruheständler in Deutschland von Altersarmut betroffen ist. Das sind allein 3,4 Millionen Rentner und Rentnerinnen. Altersarmut

Durchschnittliche gesetzliche Rente für Männer in Deutschland:

1.212,- Euro brutto

— Armutsgrenze: 979,- Euro

Altersarmut
Durchschnittliche gesetzliche Rente für Frauen in Deutschland:

710,- Euro brutto

Statistische Mittelwerte der brutto-Rentenbezüge vom 31.12.2019

Zum 1. Juli 2020 wurde die Rente erhöht. Seitdem erhalten Rentner in den alten Bundesländern eine 3,45 Prozent und Rentner in den neuen Bundesländern eine 4,20 Prozent höhere Rente.

Ein aussagekräftiger Wert zur Ermittlung des Rentenniveaus ist die sogenannte Eckrente, die sich auf eine/n Durchschnittsverdiener/in bezieht, die/der 45 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hat. Die so entstehenden Zahlen ergeben eine Eckrente von ca. 1.495,35 Euro in den neuen Bundesländern und 1.538,55 Euro brutto im Westen der Republik. Diese Schätzung geht jedoch von einer lückenlosen Erwerbstätigkeit ohne Unterbrechungen durch eine längerfristige Arbeitslosigkeit oder Mutterschaft aus.

Können nun Gering-Verdiener, oder Personen, die keine 45 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt haben überhaupt für Ihr Alter vorsorgen? Ganz klar: Ja! Es kommt auf die richtige Strategie an, durch die man auch aus geringen Beiträgen eine solide Zusatzrente erzielen kann.

Wie sorge ich als Geringverdiener für meinen Ruhestand vor und wirke der Altersarmut entgegen?

  1. Denken Sie zeitig an die Altersvorsorge! Je länger man spart, zunächst auch unabhängig von der Beitraghöhe, desto mehr kann sich im Laufe der Sparjahre ansammeln. Auch in Zeiten der Niedrigzinsphase kann man so über Zinseszinsen ein nennenswertes Polster für später generieren.
    Beispiel: Person X investiert schon ab dem 25. Lebensjahr monatl. 30,- Euro in einen Aktien-Fondssparplan. Dieser wirft beispielsweise 6 Prozent Zinsen ab. Mit 65-Jahren hätte diese Person rund 57.500,-€ für eine private Zusatzrente. Bei einer Lebenserwartung von 90 Jahren wären das (bei gleichbleibender Zinslage) monatlich 360,- Euro, die zusätzlich zur gesetzlichen Rente zur Verfügung stehen.
  2. Erkennen Sie Ihre Reserven! Klar, von nichts kommts nichts. Also sollte man überlegen, wo man einsparen könnte? Führen Sie ein Haushaltsbuch, um sich Ihrer Ausgaben bewusst zu werden. Nach ein, zwei Monaten betrachten Sie Ihre Anschaffungen und alltäglichen Investitionen und überlegen sich ein Konzept, um den ein oder anderen Euro einsparen zu können, welcher Ihnen dann im Ruhestand zur Verfügung stehen könnte.
  3. Wussten Sie, dass es Vorsorge-Formen gibt, bei denen Ihnen der Staat mindestens 154,- Euro pro Jahr dazu gibt? Lassen Sie sich ganz einfach unter die Arme greifen und schon aus kleinen Beiträgen größtmögliche Resultate entstehen.

Sprechen Sie für einen persönlichen Termin zum Thema Altersvorsorge gerne Ihren Berater oder Ihre Beraterin in Ihrer Sparkassenfiliale an.

2 Kommentare

  1. „Person X investiert schon ab dem 25. Lebensjahr monatl. 30,- Euro in einen Aktien-Fondssparplan. Dieser wirft beispielsweise 6 Prozent Zinsen ab. Mit 65-Jahren hätte diese Person rund 57.500,-€ für eine private Zusatzrente. Bei einer Lebenserwartung von 90 Jahren wären das (bei gleichbleibender Zinslage) monatlich 360,- Euro“

    1. 6% Zinsen? Illusorisch!
    Und das müsste dann ja auch noch der GARANTIERTE Zinssatz sein, denn nur auf den kann ich wirklich bauen. Die verträumten Zinssätze, die sonst so angeboten werden, werden nämlich IMMER unterschritten.
    Mir ist KEINE Geldanlage, KEIN Sparplan bekannt, bei dem ich 6% garantiert bekomme. Oder haben Sie etwa sowas im Angebot?

    2. 560 € + 360 € = 920 €
    Das wäre immer noch UNTERHALB der Armutsgrenze, also Grundsicherung. Ich hätte dann also 40 Jahre gespart, ohne dafür im Alter auch nur einen einzigen Cent extra zu bekommen. Ich hätte also mehr von dem Geld gehabt, wenn ich es verbrannt hätte, denn dann hätte ich mir wenigstens noch die Finger dran wärmen können.

    Und jetzt wissen Sie, warum ich bei der Einführung von Hartz IV meine private Altersvorsorge gekündigt und seitdem keine neue angeschlossen habe.

  2. Bei mittlerem Einkommen ist in Deutschland Altersarmut vorprogrammiert.
    Der Altersarmut kann man nur entgehen, wenn man erbt.
    Mit den Kleckerlibeiträgen in eine private Altersvorsorge, die man sich bei mittlerem Einkommen auch noch vom Munde absparen muss, kommt man nicht auf einen
    grünen Zweig, zumal man darauf auch noch Steuern bezahlen muss.
    Von einer „Fürsorgepflicht“ des Staates für seine älteren Mitbürger kann man
    in Deutschland nur träumen. Jeder ist für sich und sein Schicksal selbst verantwortlich.
    Um die, die hinten durchfallen, kümmern sich dann andere wie Tafeln und Sozial-
    kaufhäuser. Amerika lässt grüssen!

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