Viele Anleger decken den Aktienanteil mit nicht gemanagten Einzeltiteln ab. Dies kann bei einer guten Unternehmensstory auch punktuell erfolgversprechend sein. Wer hätte nicht gerne seit 20 Jahren die Apple Aktie im Depot? Allerdings ist dieses Beispiel eher die Ausnahme als die Regel. Prinzipiell birgt ein solches Anlageverhalten das unsystematische Risiko eines Einzeltitels. Doch was bedeutet das genau und wie sieht eine gute Anlagestrategie aus?
Unsystematische und systematische Risiken
Die Kapitalmarkttheorie unterscheidet zwischen dem systematischen und dem unsystematischen Risiko. Denn unabhängig von der allgemeinwirtschaftlichen Situation kann es durch branchenspezifische oder spezielle Unternehmensmeldungen zu einer deutlichen Kursabweichung zum Gesamtmarkt kommen. Ein gutes Beispiel ist der plötzliche Kurseinbruch des Volkswagenkonzerns durch die Dieselgate Affäre. Das systematische Risiko ist hingegen ein Risiko, das seinen Ursprung in universell wirkenden Auslösern haben kann, zu nennen sind hier beispielsweise Naturkatastrophen oder der Einbruch der Weltkonjunktur. Ein systematisches Risiko ist aus Anlegersicht weniger kontrollierbar als das unsystematische.
Anlagestrategie: 20 Aktien und mehr im Depot
Um das unsystematische Risiko deutlich zu mindern und nahezu auszuschließen, empfiehlt es sich, den Aktienbaustein auf eine breitere Basis zu stellen. Ab circa 20 und mehr Aktien im Depot verliert dieses Risiko immer mehr an Gewicht und ist bei einer noch breiteren Streuung bestenfalls kaum mehr existent. Diese notwendige Streuung erreicht der Anleger am besten über einen Fonds, dessen Sondervermögen den jeweilig interessanten Markt abdeckt. Der Anleger braucht sich dann nicht mehr um unzählige Einzeltitel zu kümmern, sondern überlässt dies einem Profi. Aber auch Fonds unterliegen Kapitalmarktschwankungen, die zu Kursverlusten führen können.
Über den Autor: Martin Gosch ist Produktmanager im Wertpapiermanagement der Förde Sparkasse und dort zuständig für Aktien, strukturierte Produkte und Research.