„Guten Tag, Dr. Google!“ – Kann eine Suchmaschine den Arzt ersetzen?

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Sie fühlen sich nicht gut. Sie haben z. B. Bauchschmerzen und Ihnen ist schwindelig. Sind Sie krank? Beim Auftreten von Krankheitssymptomen greift der eine oder andere gerne auf das Internet zurück. Eine Erklärung für die Beschwerden ist bei Doktor Google meist schnell gefunden. Aber Vorsicht – Gesundheitsinformationen aus dem Netz bergen auch Risiken.

Kann eine Suchmaschine wissen, was uns fehlt und wie wir wieder gesund werden?

Es ist nicht alles Gold, was glänzt: Es geht zwar schnell und ist deutlich bequemer als ein Besuch beim Arzt. Doch für die gleichen Symptome gibt es oft sehr unterschiedliche Diagnosen. Was Sie außerdem im Hinterkopf haben sollten: Im Internet hat jeder die Möglichkeit, über Krankheiten oder Therapien zu publizieren. Das macht es oft so schwierig, die Aussagen einzuschätzen. Und Fehldiagnosen können tatsächlich gefährlich sein! Sie verharmlosen eine akute Erkrankung, die eine fachmännische Behandlung dringend erfordert. Oder sie dramatisieren Symptome, die am Ende nur eine normale Erkältung mit sich bringen.

Laut einer Studie…

krank

…der Bertelsmann-Stiftung im vergangenen Jahr empfinden rund 65 Prozent der Ratsuchenden es als schwierig, vertrauenswürdige Internetseiten herauszufiltern. Dennoch muss das Stöbern auf unterschiedlichen Webseiten nicht nutzlos sein. Es kann Ihnen erste Anhaltspunkte für die Ursache Ihrer Beschwerden liefern. Einen Besuch beim Arzt ersetzt der Gang ins Internet allerdings im Normalfall nicht.
Ihre im Netz gesammelten Informationen können beim Patienten-Arzt-Gespräch aber durchaus eine Hilfe sein. Sie erleichtern Ihnen, Ihre Symptome strukturiert darzustellen. So hat Ihr Arzt schneller die Möglichkeit, auf Ihr Leiden einzugehen. Generell gilt: Mehrere Quellen sind besser als nur eine. Vergleichen Sie die Aussagen.

Indizien für vertrauenswürdige Webseiten

  • Den angegebenen Informationen liegen Studien oder Expertenmeinungen zugrunde
  • Die Informationen der Webseite sind wissenschaftlich und aktuell
  • Angaben zum Verfasser des Artikels oder zum Anbieter der Webseite sind leicht auffindbar
  • Es werden Hinweise zum Thema Nutzen und Risiken sowie zu den Folgen einer Nichtbehandlung aufgelistet
  • Sie finden Aussagen zu alternativen Behandlungsmöglichkeiten
  • Sie können Angaben über die Finanzierung der Internetseite finden
  • Der Anbieter legt offen, wie er mit Ihren Daten verfährt
  • Seien Sie vorsichtig bei solchen Aussagen: „100-prozentige Wirkungsgarantie“, „Nur für kurze Zeit verfügbar“ oder „Absolut nebenwirkungsfrei“. Dahinter stecken in den meisten Fällen Werbeangebote

Doch auch, wenn die Quelle vertrauenswürdig ist: Bevor Sie sich auf eine Diagnose aus dem Netz verlassen, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen!

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