Finanzwissen – einfach erklärt: Zertifikate

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Mann analysiert und berechnet Rendite

Beginnen wir bei der Erklärung eines Zertifikats mit einer Annahme, die Freude bereitet: Sie haben Geld übrig und möchten es anlegen. Doch diese Freude wird sogleich durch die niedrigen Zinsen getrübt. Nun wird gegrübelt. Gibt es vielleicht eine interessante Alternative zu klassischen Anlageprodukten? Eventuell ein Zertifikat?

Bestimmte Zertifikatetypen können überwiegend als defensive Möglichkeit genutzt werden, um Geld zu investieren: Das sind die sogenannten Anlage-Zertifikate. Deshalb beschränken wir uns bei der weiteren Erklärung auf diesen Bereich. Papiere mit hohem Hebel zum Spekulieren bleiben außen vor.

Zertifikate gibt es schon lange, sie werden in Deutschland seit den frühen 1990er Jahren angeboten. Damals ging beispielsweise das erste Papier an den Start, das die Wertentwicklung des bekanntesten deutschen Aktienindex DAX® exakt abbildete. Wer sich dafür interessierte, brauchte somit nicht alle 30 DAX-Aktien an der Börse einzeln zu kaufen, sondern konnte sich mit einem Zertifikat an der Wertentwicklung der wichtigsten deutschen Aktiengesellschaften beteiligen. Damit sind wir bei der Funktionsweise eines Zertifikats. Je nach Konstruktion leiten sich Zins- und/oder Rückzahlung und damit auch der Wert des Zertifikats von einer bestimmten Bezugsgröße ab. Die Rede ist vom „Basiswert“. Das sind in der Regel Aktien oder Indizes, können aber auch Rohstoffe oder Devisen sein. Abhängig von der jeweiligen Ausgestaltung sind Renditechancen in jeder Marktsituation möglich – sowohl bei steigenden, seitwärts laufenden oder sogar fallenden Kursen des Basiswerts. Das ist übrigens ein wichtiger Unterschied zum Käufer z. B. einer Aktie. Der kann sich nur dann freuen, wenn der Kurs steigt. Zertifikate sind für jede Risikoneigung erhältlich: von konservativ mit Kapitalschutz, über Teilschutz-Produkte bis hin zu risikofreudig.

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Zertifikate werden in der Regel von einer Bank emittiert – also ausgegeben – und sind aus rechtlicher Sicht Inhaberschuldverschreibungen. Sollte das Institut, das das Zertifikat ausgegeben hat, zahlungsunfähig werden, droht ein Verlust des eingesetzten Kapitals. Sogar ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das ist das sogenannte Emittentenrisiko. Der Auswahl eines soliden Geldinstituts kommt deshalb eine wichtige Rolle zu. Mit dem jeweiligen Zertifikat können neben dem Emittentenrisiko auch weitere Risiken einhergehen. Daher sollte sich der Anleger das Zertifikat, dessen Funktionsweise und die damit einhergehenden Vor- und Nachteile im konkreten Fall sorgfältig anschauen und sich beraten lassen.

Unser Erklärvideo zu Zertifikaten – Einfach mal reinschauen und bei weiteren Fragen gern auf unsere Beraterinnen und Beratern zukommen:

Quelle: DekaBank

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