Die Deutschen und ihre Geldanlage, das ist ein ambivalentes Verhältnis. Auf der einen Seite geben 64 %* der Befragten an, dass sie regelmäßige Ausschüttungen in Form von beispielsweise Dividenden bei der Geldanlage attraktiv finden. De facto profitierten im vergangenen Jahr aber nur 17 % von den Ausschüttungen deutscher Unternehmen.
Geld wird falsch „geparkt“
Von den 50,4 Milliarden Euro, die 2019 von den wesentlichen Aktiengesellschaften in Deutschland an ihre Aktionäre ausbezahlt wurden, bekam also nur jeder Sechste etwas ab. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung von YouGov im Auftrag der DekaBank. Auf 6,3 Billionen Euro bezifferte die Deutsche Bundesbank Ende 2019 das private Geldvermögen in der Bundesrepublik. Über 40 % davon werden laut der Bundesbank in extrem niedrig verzinsten Anlageformen geparkt. Somit verlieren die Deutschen bei einer angenommenen Inflationsrate von 1,5 % und einer Nullverzinsung pro Jahr über 37 Milliarden Euro an Kaufkraft. Kein Wunder, dass große Teile der Bevölkerung mit ihren Kapitalerträgen unzufrieden sind. Während fast die Hälfte der Menschen in Hessen (46 %), Brandenburg (45 %) und Sachsen (44 %) besonders unzufrieden mit der Rendite ihrer Geldanlage sind, sehen die Sparer in Schleswig-Holstein (32 %), Niedersachsen (34 %), Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern (je 34 %) die Situation nicht ganz so negativ wie der Rest der Republik (Bundesschnitt 37 %).
Der Osten scheut das Risiko
Um dieser Niedrigzinssituation etwas entgegenzusetzen, gaben deutschlandweit 29 % an, dass sie bereit sind, etwa für Dividendenzahlungen ein höheres Risiko einzugehen. In Bremen (37 %), Baden-Württemberg (35 %) und Bayern (34 %) lag die Zahl der Risikofreudigen über dem Schnitt: Die neuen Bundesländer Sachsen-Anhalt (21 %), Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern (je 22 %), Sachsen (25 %) oder Brandenburg (26 %) sind dagegen risikoscheuer. Dies spiegelt sich auch in der Antwort auf die Frage wider, ob eine Investition in Wertpapiere ein zu hohes Risiko birgt. Dem stimmten in Thüringen (64 %), Sachsen (61 %), Mecklenburg-Vorpommern (60 %) und Sachsen-Anhalt (58 %) die Mehrheit der Befragten zu. In Berlin (45 %), Bayern (51 %), Bremen und Hamburg (je 52 %) fällt der Risiko-Aspekt nicht ganz so hoch ins Gewicht. Die Risikofreudigkeit scheint auch eine Frage des Alters zu sein. 46 % der Befragten zwischen 18 und 29 Jahren geben an, dass ihnen das Risiko, in Wertpapiere zu investieren, zu hoch ist – bei den Menschen zwischen 60 und 75 Jahren sind es 59 %.
Wertpapiere noch eher Männersache
Losgelöst von der Risikofrage, würden 46 % der Männer und 27 % der Frauen auf Wertpapiere wie Aktien oder Investmentfonds als Anlagealternative in Niedrigzinszeiten setzen. Neben der Geschlechterzugehörigkeit scheint bei der Anlageentscheidung auch der Wohnort eine Rolle zu spielen. Während für 30 % der Befragten im ländlichen Raum in der momentanen Zinsphase Wertpapiere in Frage kommen, stimmen 43 % der Bewohner von Metropolen dieser Aussage zu.
Dividendenwerte in Fonds
Unter dem Strich ist das Interesse an Wertpapieren und Dividendenzahlungen relativ hoch. Mit 17 % profitieren aber nur sehr wenige von den Möglichkeiten. Um von Dividendenausschüttungen zu partizipieren, müssen nicht einzelne Aktien mühsam ausgesucht und gekauft werden. Es reicht, in einen Fondsparplan zu investieren. Ein breit gestreuter Fonds investiert in sehr viele verschiedene Aktien. Der Vorteil: Wenn einzelne Papiere an Wert verlieren, können die anderen das meist ausgleichen. Egal, ob man nur einmal eine größere Summe spart oder dauerhaft per Fondssparplan Beträge ab 25 Euro pro Monat beiseitelegt: Aktienfonds richten sich vor allem an Sparer, die ein langfristiges Sparziel verfolgen. Gleichwohl sollten Anleger beachten, dass eine Anlage in Aktien- oder Investmentfonds Wertschwankungen unterliegt, die sich auch negativ auf den Wert ihrer Anlage auswirken können.
So könnte es 2020 mit den Ausschüttungen laufen:
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