Was Sie über Zertifikate wissen sollten

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Mann schaut fragend nach oben

Anlässlich der Kieler Woche 2024 hat die DekaBank und die Landesbank Baden-Württemberg für unsere Kundinnen und Kunden der Förde Sparkasse neue Zertifikate aufgesetzt. Ein guter Zeitpunkt, um grundsätzlich über die Funktionsweise und Ausgestaltungsvarianten dieser Wertpapierklasse zu sprechen.

Anleihen/Derivate/Zertifikate/

Zertifikate können eine ziemlich komplexe Sache sein. Das kommt auch davon, dass Zertifikate häufig unterschiedliche Namen tragen. Die Wahrheit ist: Zertifikate sind Anleihen sind Derivate. Es handelt sich also um drei Bezeichnungen für ein und dieselbe Wertpapierklasse.

Zertifikate sind Schuldverschreibungen

Fast immer sind Zertifikate Schuldverschreibungen. Das heißt, in dem Augenblick, wo Sie ein Zertifikat erwerben, werden Sie Gläubiger und haben Anspruch auf Rückzahlung zum vordefinierten Fälligkeitstermin. Sie investieren also nicht unmittelbar in Firmenanteile wie bei der Aktie oder einem Fonds, sondern in eine Schuld eines Unternehmens. Jenes Unternehmen, das dieses Zertifikat herausgegeben hat, also emittiert hat. Wenn alles gut läuft, können Sie bei Fälligkeit einen Gewinn in Form einer Rendite einstreichen. Im schlimmsten Fall – wenn also das Unternehmen Insolvenz anmeldet, haben Sie alles verloren. Ist die Emittentin beispielsweise eine etablierte Wertpapierbank oder eine große Fondsgesellschaft wird dieses Szenario höchstwahrscheinlich nicht eintreten. Unmöglich ist dies indes nicht. Das sollte jeder Anlegerin und jedem Anleger klar sein.

Zertifikate und seine Varianten

Es gibt unterschiedliche Ausformungen von Zertifikaten, die sich auch nach Risiko und der Erfahrung der Anleger unterscheiden.

1. Zertifikat mit Kapitalschutz

Bei einem Kapitalschutz-Zertifikat können Sie ihr eingesetztes Kapital bis zu 100 Prozent am Laufzeitende schützen und haben dennoch die Möglichkeit von den Chancen eines steigenden Aktienmarktes zu profitieren. Die Laufzeit ist meist länger als bei anderen Zertifikat-Produkten. Deshalb eignet sich diese Variante gut für den Vermögensaufbau. Außerdem sind sie weniger kompliziert und eignen sich besonders für den Einstieg in die Wertpapierwelt. So genannte Tresor- oder Safe-Anleihen sind beispielsweise Kapitalschutz-Zertifikate, die dem sicherheitsorientierten Denken vor allem risikoaverser Anleger entgegenkommen. Sie bieten je nach Ausgestaltung einen 100%-igen Kapitalschutz durch die Emittentin zum Laufzeitende, bezogen auf den Nennbetrag, vergleichbar dem Vollkasko-Prinzip, oder einen Teilschutz von z.B. 90 Prozent des Nennbetrags, quasi mit Selbstbeteiligung.

Was ist ein Cap?

Zertifikate mit Kapitalschutz haben oft einen sogenannten Cap. Ein Cap ist eine Obergrenze für den möglichen Gewinn, den ein Anleger mit einem Zertifikat erzielen kann. Wenn ein Zertifikat einen Cap hat, bedeutet dies, dass der Gewinn, den Sie erzielen können, auf einen bestimmten Betrag begrenzt ist. Selbst wenn der zugrunde liegende Basiswert stark ansteigt, wird dein Gewinn nicht über den festgelegten Cap hinausgehen. Der Cap dient dazu, die Rendite zu begrenzen, was oft dazu führt, dass das Zertifikat attraktivere Konditionen wie niedrigere Kosten oder einen höheren Kapitalschutz bietet.

2. Zertifikat ohne Kapitalschutz

Zertifikate ohne Kapitalschutz sind schon etwas anspruchsvoller und riskanter. Hierzu zählen Bonus-, Express- und Discount-Zertifikate sowie Aktienanleihen. Sie eignen sich eher für kürzer- bis mittelfristig orientierte Anleger und Anlegerinnen. Das Risiko ist noch immer niedriger als ein Direktinvestment in den Basiswert. Als Basiswert kommen Aktienindizes oder an der Börse gehandelte Finanzinstrumente, wie z.B. Aktien oder Fonds in Betracht, aber auch Devisen oder Rohstoffe können den Basiswert darstellen. Ebenfalls zu den Anlageprodukten ohne Kapitalschutz zählen Index- und Partizipations-Zertifikate, die sich eins zu eins mit dem Markt mitbewegen und daher auch Marktrisiko aufweisen.

3.Hebel-Zertifikat

Für die Profis mit großer Kapitalmarkterfahrung gibt es dann noch die sogenannten Hebelprodukte. Sie ermöglichen es, schon mit geringem Einsatz überproportional an den Kursbewegungen des Basiswertes zu partizipieren – und zwar nach oben genauso wie nach unten oder bei Seitwärtsbewegung. Sie sind daher für risikofreudige Anleger geeignet, da auch bei geringer gegenläufiger Kursentwicklung des Basiswertes ein Totalverlust des Investments möglich ist. Hebel-Zertifikate wollen wir an dieser Stelle nicht weiter vertiefen.

4. Laufzeiten und Kündigungen

Zertifikate haben normalerweise feste Laufzeiten, was bedeutet, dass sie zu einem bestimmten Datum in der Zukunft ablaufen. Dennoch können sie flexibel gehandelt werden. Hier sind die wichtigen Punkte dazu erklärt:

  • Feste Laufzeit: Ein Zertifikat hat ein festgelegtes Ablaufdatum. Das bedeutet, dass es zu einem bestimmten Datum endet und dann abgerechnet wird. Bis zu diesem Datum bleibt es gültig.
  • Verkauf vor Ablauf: Sie können ein Zertifikat jederzeit vor dem Ablaufdatum an der Börse verkaufen. Sie müssen es also nicht bis zum Ende halten. Das nennt man den „sekundären Markt“. Der Preis, den Sie beim Verkauf erhalten, hängt von der aktuellen Marktlage und dem Wert des zugrunde liegenden Basiswerts ab.
  • Keine Kündigung nötig: Wenn Sie ein Zertifikat verkaufen möchten, müssen Sie es nicht „kündigen“. Sie verkaufen es einfach wie eine Aktie oder eine andere Wertanlage. Sie geben eine Verkaufsorder an die Börse bis eine Käuferin oder Käufer gefunden wurde.

Wir haben Ihr Interesse für Zertifikate als Geldanlage geweckt? Dann informieren Sie sich doch einfach hier über unsere aktuellen Zertifikate-Highlights zur Kieler Woche 2024.

Vor einer Anlageentscheidung in Zertifikate wird potenziellen Anlegern empfohlen, den Wertpapierprospekt zu lesen, um die potenziellen Risiken und Chancen der Anlageentscheidung vollends zu verstehen.

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