Reiseapotheke & Co. – so starten Sie gesund in den Urlaub

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Reiseapotheke

Egal, wohin Sie verreisen: Je besser Sie vorbereitet sind, desto stressfreier können Sie Ihren Urlaub genießen. Wenn Sie sich rechtzeitig Gedanken zu Impfungen und zur Reiseapotheke machen, vermeiden Sie Stress vor der Abreise und senken zudem das Risiko, während des Urlaubs zu erkranken. Woran Sie außerdem vor Reiseantritt denken sollten, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Wir haben Ihnen eine Planungsübersicht zusammengestellt, die Ihnen helfen soll, Ihre Reise gut vorbereitet, entspannt und vor allem gesund anzutreten.

Gute Planung ist alles

Reiseapotheke

In fernen Ländern können unerwartete gesundheitliche Gefahren lauern. Deshalb sollten Sie Ihr Immunsystem möglichst gut auf die Reise vorbereiten. Impfungen können viele Erkrankungsrisiken drastisch verringern. Allerdings benötigt unsere körpereigene Abwehr etwas Zeit, um sich gegen einen Krankheitserreger zu wappnen. Häufig müssen mehrere Teilimpfungen im Abstand von einigen Wochen durchgeführt werden, um einen sicheren Schutz zu gewährleisten. Am besten ist es, wenn Sie sich rund sechs Wochen vor Reiseantritt medizinisch beraten lassen.

Sinnvolle Impfungen für Fernreisen

In Deutschland gibt es derzeit keine gesetzlich verankerte Impfpflicht für den Menschen, nur sogenannte Impfempfehlungen. Bei der Einreise in andere Länder kann es jedoch vorkommen, dass Sie bestimmte Impfungen nachweisen müssen.

Welche Impfungen für Sie sinnvoll sind, lässt sich nicht pauschal sagen. Es ist nicht nur abhängig vom Urlaubsziel und der Art zu reisen, sondern auch von Ihrem Lebensalter, Gesundheitszustand sowie von Ihrem persönlichen Bedürfnis nach Sicherheit. Es ist jedoch empfehlenswert, Ihren bestehenden Impfschutz gegen Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung und Keuchhusten vor Reiseantritt rechtzeitig überprüfen und gegebenenfalls auffrischen zu lassen. Für diese Erkrankungen besteht in südamerikanischen, afrikanischen und asiatischen Ländern ein erhöhtes Risiko.

Impfungen für Fernreisen werden grundsätzlich für folgende Krankheiten empfohlen:

  • Typhus (min. zehn Tage vor Reiseantritt)
  • Hepatitis A (auch kurz vor Reiseantritt noch möglich, sollte aber im Idealfall rund zwei Wochen vor dem Start der Reise erfolgen)
  • Hepatitis B (drei Injektionen: Impfprogramm sollte spät. fünf Wochen vor Reiseantritt begonnen werden)
  • Tollwut (drei Teilimpfungen im Abstand von einer und von zwei Wochen: Impfprogramm sollte min. fünf Wochen vor Reiseantritt begonnen werden)
  • Japanische Enzephalitis (zwei Impfungen im Abstand von 28 Tagen, letzte Impfung spät. eine Woche vor Reiseantritt)
  • Gelbfieber (min. zehn Tage vor Reiseantritt)
  • Cholera (Schluckimpfung, min. eine Woche vor Reiseantritt)

Nähere Informationen zu diesen Impfungen sowie deren mögliche Nebenwirkungen lesen Sie auf der Webseite des Robert Koch Instituts (RKI) oder erfragen diese bei Ihrem Hausarzt bzw. Ihrer Hausärztin.

Wo kann man sich impfen lassen?

ReiseapothekeImpfungen für Fernreisende bekommen Sie bei Ihrem Hausarzt bzw. Ihrer Hausärztin. Gelbfieberimpfungen dürfen nur besonders ausgewiesene Gelbfieberimpfstellen durchführen. Deren Adressen finden Sie über das örtliche Gesundheitsamt, über die Landesärztekammern oder über Ihren Hausarzt. In der Regel sind Gelbfieberimpfstellen auch an den Tropenmedizinischen Instituten der Universitätskliniken angesiedelt.

Die Kosten für die Impfungen variieren je nach Impfstoff. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse, inwieweit sie die Kosten für Reiseimpfungen übernimmt.

Schutz vor Krankheiten, gegen die es keine Impfung gibt

Längst nicht für jeden bedrohlichen Erreger gibt es Impfstoffe. Malaria-Parasiten und Denguefieber-Viren verursachen beispielsweise weltweit Hunderte Millionen Infektionen im Jahr. Für Tourist:innen ist es deshalb wichtig, sich in Risikogebieten möglichst gut vor Mücken zu schützen, da diese die Erreger übertragen. Tagsüber sollten Sie möglichst lange Kleidung tragen und Repellents auf freie Hautstellen auftragen; nachts halten Moskitonetze die Blutsauger am besten fern. In Malaria-Gebieten mit hohem Infektionsrisiko, wie etwa Kenia oder Tansania, sollten zudem täglich vorbeugende Tabletten eingenommen werden.

Allgemeine Tipps für die Reiseapotheke

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Es ist empfehlenswert, für jede längere Reise eine kleine Reiseapotheke zusammenzustellen. Tun Sie dies am besten schon vor dem Beginn und wählen Sie Arzneimittel aus, die sich bei Ihnen bewährt haben und die Sie gut vertragen. Überprüfen Sie vor Reiseantritt die Haltbarkeit der Präparate und sorgen Sie für ausreichend „Vorrat“ über die gesamte Reisedauer (auch für den Fall, dass sich der Rückflug verzögert). Wichtige Medikamente gehören zudem stets ins Handgepäck! Damit Sie mit Ihren Arzneimitteln und ggf. Insulinspritzen die Sicherheitsschleusen an Flughäfen passieren können, kann es erforderlich sein, dass Sie ein ärztliches Attest oder eine beglaubigte Rezeptkopie vorlegen (jeweils auch in englischer Sprache). Informieren Sie sich deshalb rechtzeitig vor der Abreise über die Bestimmungen des Urlaubslandes.

Bedenken Sie auch die Zeitverschiebung am Urlaubsort bzw. während eines längeren Fluges, um die Regelmäßigkeit der Einnahme zu garantieren – die Wirkung einiger Medikamente kann ansonsten beeinträchtig werden, z.B. die der Antibabypille. Vor Ort ist es wichtig, die Lagerungshinweise für Medikamente zu beachten, denn viele Arzneien müssen in warmen Gebieten kühl und trocken gelagert werden. Einnehmen sollten Sie Ihre Präparate außerdem keinesfalls mit Leitungswasser, denn dieses könnte mit Krankheitserregern kontaminiert sein (vor allem in südlichen Ländern).

Was gehört alles in eine Reiseapotheke?

1Individuell notwendige Medikamente

  • Augentropfen
  • Antibabypille / Verhütungsmittel
  • Stützstrümpfe bei Venenproblemen
  • Mittel gegen Herpesbläschen auf den Lippen
  • weitere persönliche Medikamente

Haben Sie eine chronische Erkrankung? Nehmen Sie Medikamente, die Sie täglich einnehmen müssen, in ausreichender Menge im Handgepäck mit. Beraten Sie sich mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin oder Apotheker:in, ob Wechselwirkungen mit anderen Arzneien bestehen.

2Hautschutz

  • Gel mit Dimetindenmaleat, das nach Mückenstichen Linderung verschafft
  • Schutz vor Mücken- und Insektenstichen (Repellents)
  • Cremes mit Hydrocortison gegen Hautausschlag, leichten Sonnenbrand und Sonnenallergie
  • Sonnenschutzmittel (Stärke entsprechend Ihres Reiseziels und Ihres Hauttyps)

3Wundversorgung und Verletzung

  • Gel für Zerrungen, Prellungen und Verstauchungen
  • Desinfektionsmittel für kleine Wunden
  • Pflasterstrips in verschiedenen Größen sowie Blasenpflaster
  • Mullbinden und Klebeband

4Verdauungsprobleme und Übelkeit

  • Medikamente gegen Magen-Darm-Krankheiten (z.B. Verstopfung, Durchfall)
  • Medikamente gegen Reisekrankheit, Brechreiz, Übelkeit

5Schmerzen, Erkältung und Fieber

  • Medikamente gegen Erkältung und Fieber
  • Lutschtabletten gegen Halsschmerzen
  • Nasen- und Ohrentropfen
  • Hustenmittel
  • Schmerzmittel (gegen Kopf-, Zahn- und Gliederschmerzen)

Vorsicht: In Regionen, in denen zu Blutungen führende hämorrhagische Fieber, wie Dengue-Fieber oder Gelbfieber auftreten, sind blutverdünnende Stoffe wie Acetylsalicylsäure oder Diclofenac ungeeignet. Am besten eignet sich hier Paracetamol. Kautabletten können auch ohne Wasser eingenommen werden.

6Diverses

  • Fieberthermometer (Thermometer aus Glas sind ungeeignet, da sie leicht zerbrechen)
  • Ohrstöpsel
  • Beipackzettel aller Medikamente
  • Einmalhandschuhe
  • Ersatzbrille (falls Ihre Brille im Urlaub zu Bruch geht)

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