Orientierungshilfe im Spar-Dschungel

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Die verflixte Inflation ist nicht nur gekommen, um zu bleiben, sie liegt auch weiterhin hartnäckig auf hohem Niveau von über 8 Prozent. Das angesparte Geld auf dem Girokonto zu „parken“ gleicht in dieser Situation einer Geldvernichtung. Welche Möglichkeiten haben Sparer:innen also jetzt konkret, um vorhandenes Kapital kurz-, mittel- oder gar langfristig anzulegen, um Zinsen bzw. Renditen zu erwirtschaften? Wir listen Ihnen die gängigsten Möglichkeiten für Ihre Geldanlage einmal auf.

1. Kapitalkonto (Tagesgeld)

Legen Sie Ihr Geld auf einem Kapitalkonto anstatt auf einem Girokonto an, können Sie mit einem kleinen Zins rechnen. Es ist eine Geldanlage ohne feste Laufzeit mit variabler Verzinsung. Das heißt, dass die Bank oder Sparkasse den Zinssatz jederzeit erhöhen oder senken darf. Die Verzinsung orientiert sich unter anderem am jeweiligen Marktzins. Guthaben auf dem Kapitalkonto sind jederzeit verfügbar. Diese Geldanlage eignet sich für Kund:innen, die eine eher konservative Anlage zum Erhalt ihres Vermögens präferieren. Anlagehorizont: Geld auf dem Kapitalkonto ist als kurzfristige Geldanlage gedacht, zum Beispiel, wenn Sie Geld schnell „parken“ möchten, aber schon wissen, dass Sie es zeitnah für eine Investition benötigen werden.

2. Festverzinsliche Anlage

Festverzinsliche Anlage ist eine Geldanlage mit festgelegter Laufzeit, für die Kund:innen und Geldinstitut einen festen Zins vereinbaren. Je nach Laufzeit erhalten Sie eine Verzinsung, die sich unter anderem an dem jeweiligen Marktzins orientiert. Da die Zinsen fest vereinbart und garantiert sind, bietet die festverzinsliche Anlage eine hohe Planungssicherheit. Es eignet sich daher für solche Kund:innen, die eine konservative Anlage zum Erhalt ihres Vermögens bevorzugen. Anlagehorizont: Festverzinsliche Anlagen eignen sich sowohl für eine kurzfristige als auch mittel- und langfristige Anlage bis zehn Jahre, also auch wenn Sie das Geld erst zu einem späteren Zeitpunkt für eine Investition benötigen. Anders als beim Kapitalkonto können festverzinsliche Anlagen auch zum Vermögensaufbau oder als Bestandteil Ihrer Altersvorsorge nützlich sein. Da Zinsschwankungen keine Auswirkungen auf das angelegtes Geld haben, ist es eine besonders sichere Geldanlage. Dabei erhalten Sie die Zinsen der Anlage jeweils zum 31.12. und bei Fälligkeit. Die Förde Sparkasse bietet beispielsweise festverzinsliche Anlagen in Form des „Anlagekontos“ und „Anlagekontos Impulsgeber Nachhaltigkeit“ an. Hierbei handelt es sich um eine Vermögensanlage auf einem Sparkonto mit fester Laufzeit und garantiertem Festzins.

3. Spareinlage Rendite-Sparen

Rendite-Sparen eignet sich sowohl als kurz- wie auch mittel- und eine langfristige vermögensbildende Geldanlage, etwa bei Geburt oder Konfirmation eines Kindes. Es ist eine Spareinlage mit betragsabhängiger Staffelverzinsung. Die Basis bildet ein Sparkonto. Der Vorteil: Sie profitieren vom Zinseszinseffekt und es entstehen für Sie keine Kosten. Allerdings sind die Zinsen wie beim Kapitalkonto niedriger als bei der festverzinslichen Anlage.

4. Fondssparen (Wertpapiere)

Anleihen, Zertifikate, Aktien, Fonds,… es gibt eine Vielzahl von Wertpapieren, in denen Sie Ihr Geld investieren bzw. anlegen können. Zur Vereinfachung und weil es hier eher um das tatsächliche Sparen geht, beschränken wir uns auf das Fondssparen. Beim Fondssparen investieren Sie mit einem regelmäßigen monatlichen Beitrag ab 25 Euro in einen Wertpapier-Fonds Ihrer Wahl und partizipieren von der Werteentwicklung der im Fonds aufgenommenen Unternehmen. Der Fonds kann ein Misch- oder Aktienfonds sein. Voraussetzung dafür ist die Eröffnung eines Wertpapier-Depots, was mit Kosten verbunden ist. Sie profitieren beim Fondssparen sowohl vom Zinseszinseffekt – sofern es sich um thesaurierende Fonds handelt – als auch vom sogenannten Cost-Average-Effekt. Wertpapieranlagen sind dabei immer mit Risiken verbunden, die im schlimmsten Fall zu einem Totalverlust führen können, wobei diese Gefahr gerade bei Fonds als eher geringer einzuschätzen ist. Ein Fondssparplan sollte immer als langfristige Geldanlage betrachtet werden. So werden die Schwankungen an den Aktienmärkten am besten kompensiert.

5. Mischprodukte Zins trifft Börse

Einige Geldinstitute bieten Geldanlage-Produkte an, die Fondssparen und Festgeld bzw. ein Sparkonto miteinander verknüpfen. Hier ist der Anlagezeitraum eher kurz- und mittelfristig gewählt und soll die Vorteile der zwei Welten „Wertpapiere“ und „Sparanlage“ miteinander kombinieren. Die eine Hälfte der Geldanlage wandert dabei auf ein Sparkonto mit festem Zins und fester Laufzeit, während die andere Hälfte in einen oder mehrere Fonds investiert sind. Wie beim Fondssparen ist ein kostenpflichtiges Wertpapier-Depot Voraussetzung für diese Spar-Variante.

6. Termingeld

Termingeld ist ein Anlageprodukt für größere Anlagebeträge ab 50.000 Euro und richtet sich zumeist nur an Gewerbe- bzw. Firmenkund:innen, die ihr Geld für 90, 180 oder 360 Tage zu einem festen Zins anlegen möchten. So gesehen handelt es sich um eine Art Festgeld für einen sehr überschaubaren Zeitraum und hilft Unternehmen, ihre liquiden Mittel kurz- bzw. mittelfristig anzulegen.

7. Bausparvertrag

Bausparen ist wieder voll im Trend. Bausparen ist eine Kombination aus einem Sparplan und einem Immobiliendarlehen, mit dem der Kauf oder die Modernisierung eines Hauses oder einer Wohnung finanziert wird. Die Einlagen- und Darlehenszinsen sind für die gesamte Vertragslaufzeit festgelegt. Bausparkassen bieten verschiedene Bauspartarife an. Die Laufzeit eines Standardtarifs einschließlich Rückzahlung beträgt im Normalfall bis zu 20 Jahre. Am Anfang legen Sie eine Bausparsumme fest. Diese setzt sich zusammen aus dem Sparanteil, also dem Kapital, das Sie zu der Immobilienfinanzierung beisteuern, und dem möglichen Bauspardarlehen. Ein Bausparvertrag kann sich als Basis für eine spätere Immobilienfinanzierung eignen. Das Bauspardarlehen muss laut dem Bausparkassengesetz für sogenannte wohnwirtschaftliche Zwecke verwendet werden. Der Bausparvertrag kann jedoch grundsätzlich auch als reiner Sparplan genutzt werden. Die Guthabenzinsen sind bei einem neu abgeschlossenen Bausparvertrag im Vergleich zu anderen Anlageprodukten jedoch vergleichsweise gering. Ein Vorteil des Bausparens ist, dass der Guthaben- und Darlehenszins für die gesamte Ansparzeit beziehungsweise die spätere Phase der Darlehensrückzahlung fix sind.

8. Rentenversicherung

Wer im Rentenalter nur einen festen Betrag zur regelmäßigen Auszahlung (Entsparen) hat, was Schritt für Schritt das Kapital verzehrt, fühlt sich gegebenenfalls nicht so sicher wie jemand, der noch bis zum Lebensende eine monatliche Rente aus einer Rentenversicherung erhält. Die private Rentenversicherung dient also der Ergänzung der gesetzlichen Rente. Schließlich steigt der Vorsorgebedarf für den Ruhestand ständig an. Um die entstehenden Lücken zu schließen, ist eine fondsgebundenen Rentenversicherung eine gute Wahl, vorausgesetzt: Sie beweisen Ausdauer über viele Jahre. Neben einem festen Einmalbetrag sind Rentenversicherungen für gewöhnlich regelmäßig zu besparen. Auch hier steigen aktuell wieder die Zinsen, und Rentenversicherungen geben Garantien bei der Auszahlungssumme bei Renteneintritt ab. Vieles lässt sich inzwischen flexibel durch den/die Versicherungsnehmer:in steuern. Sei es bei der Sparrate oder die Wahl der Fonds, mit denen die Rentenversicherung gedeckt ist. Zudem lassen sich weitere Versicherungen, beispielsweise eine Berufsunfähigkeitsversicherung, sinnvoll einbinden. Von Nachteil ist mitunter das Vertragswerk als solches und die Gefahr von verdeckten Kosten, die auf dem ersten Blick nicht zu erkennen sind.

Hinweis

Dieser Beitrag soll einzig den Leser:innen eine wertneutrale Orientierung im Spar-Dschungel geben. Es werden weder alle Möglichkeiten des Sparens abschließend erörtert, noch enthält der Beitrag konkrete Produktempfehlungen. Die richtige Wahl des Spar-Produktes hängt immer von der individuellen Vermögenslage und dem eigenen Anlagehorizonts ab. Bitte wenden Sie sich daher bei Interesse unbedingt an Ihre:n Sparkassenberater:in, der/die Sie gern beraten wird!

2 Kommentare

  1. Die Zinsen beim Tagesgeld orientieren sich am Marktzins. Schön wäre es, ist aber bei der Förde Sparkasse zurzeit nicht der Fall.

  2. Wann gibt es endlich Zinsen auf das Kapitalkonto
    und wann Angebote über Geldanlagen mit festgelegter Laufzeit und festen Zinsen
    wie z.B. bei der Kieler Volksbank oder bei der ING Bank?

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