Inflationsrate steigt: Was bedeutet das eigentlich?

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Inflationsrate steigt

Die Inflationsrate in Deutschland war im Januar 2017 mit 1,9% so hoch wie seit knapp vier Jahren nicht mehr. Zuletzt wurde ein so hoher Wert im Juli 2013 errechnet. Bereits im Dezember lag die jährliche Teuerung bei 1,7% (s. Grafik). Was genau sagt diese Zahl aber eigentlich aus? Und warum steckt in dieser Zahl eine Gefahr für Ihre Ersparnisse?

Inflationsraten in Deutschland
Die Inflationsraten der letzten Monate.

Die Inflationsrate wird jeweils für eine bestimmte Region gemessen, um zu ermitteln, wie sich die Preise entwickeln. Beispielsweise wird für den Euroraum eine Inflationsrate erhoben, aber eben auch für einzelne Staaten. Diese Erhebung erfolgt jeden Monat durch das Statistische Bundesamt. Dafür werden 12 fiktive Warenkörbe zusammengestellt. In diesen Warenkörben befinden sich Produkte und Dienstleistungen, die häufig erworben bzw. in Anspruch genommen werden. Die Teilergebnisse dieser Warenkörbe werden am Ende nach einem bestimmten Schlüssel zu einem einzigen zusammengefasst. Aus diesem leitet sich die Inflationsrate ab.

Beispielsweise gibt es einen Warenkorb für Bekleidung und Schuhe, einen für Wohnen, Wasser und Gas, einen für Verkehr, einen für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke usw. Mehr als 700 verschiedene Güter und Dienstleistungen werden in diesen Warenkörben jeden Monat stichprobenartig mit ihren Preisen erfasst. Die aktuelle Steigerung der Inflationsrate ist besonders auf höhere Preise bei Mieten, Kraftstoffen und Heizöl zurückzuführen. Die Zahl zeigt uns also jeden Monat an, um wie viel Prozent die Preise im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind für Essen, Tanken, Wohnen usw.
In diesem Video wird die Erhebung der Inflationsrate sehr schön und einfach erklärt.

Welchen Einfluss hat die Inflationsrate auf Ihre Ersparnisse?

Keinen guten! Ihr Geld liegt auf einem Tagesgeldkonto oder auf einem Sparbuch. Die Verzinsung selbst bei guten Angeboten beträgt aktuell deutlich unter 1%. Bei einer Inflationsrate von 1,9% bedeutet das, dass Sie jeden Monat Geld verlieren.

Gegenüberstellung Inflationsrate - Tagesgeldzins
Inflationsraten und Tagesgeldzinsen im Vergleich

Volkswirte sprechen von einer „schleichenden Enteignung“ der Sparer. Auch wenn der Geldbetrag auf Ihrem Tagesgeldkonto scheinbar gleich bleibt oder sich sogar leicht erhöht, die Kaufkraft, also der reale Wert des Geldes, sinkt. Dieser Effekt ist für die meisten nicht sichtbar. Und genau deshalb ist er so gefährlich.

Wie sich dieser Effekt bei Ihnen persönlich auswirken kann, können Sie mit unserem Wertverlustrechner testen. Er zeigt Ihnen an, wie viel Ihr Vermögen in einigen Jahren noch wert ist.

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