Stürme und Hochwasser – Wie schütze ich mein Zuhause?

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Herbststurm an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins in Kiel.

Gebrochene Deiche, umgestürzte Bäume, gesunkene Boote, völlig zerstörte Promenaden und Häuser: Ende Oktober richtete eine Rekordsturmflut an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste katastrophale Schäden in Höhe von etwa 200 Millionen Euro an. Bürger:innen des ganzen Landes beteiligten sich an den Aufräumarbeiten und unterstützten Feuerwehren und das Technische Hilfswerk. Nun gilt es auch, die Küsten für die nächste Sturmflut zu wappnen und das eigene Zuhause abzusichern.

Ostsee-Sturmflut: FAQ

Menschen aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde konnten sich am 02. November an einer digitalen Infoveranstaltung zur Sturmflut beteiligen. Auf der Internetseite des Kreises gibt es sowohl eine Hotline als auch die Möglichkeit, Ihre Fragen schriftlich zu formulieren. Die häufigsten Fragen zur Sturmflut werden dort aktuell bereits beantwortet.

Durch die Küstenlage sind Unwetter und Stürme bei uns keine Seltenheit. Hier können Sie mögliche aktuelle Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes für Schleswig-Holstein einsehen.

Welche Versicherung greift denn bei Sturmschäden? 

Die Provinzial Nord Brandkasse gibt kurz und kompakt einen Überblick über die wichtigsten Versicherungen, die für Sturmschäden aufkommen. Sturm ist nach den Versicherungsbedingungen ab Windstärke 8 gegeben. 

Wohngebäudeversicherung 

Diese greift bei Schäden am Haus sowie an baulichen Grundstücksbestandteilen, Einfriedungen und Trennwänden durch umgefallene Bäume, abgebrochene Äste und umherfliegende Gegenstände. Außerdem sichert sie Sie bei Folgeschäden ab, zum Beispiel durch Feuchtigkeit (eindringende Niederschläge) nach einem Sturmschaden am Dach. 

Hausratversicherung 

Diese greift bei Schäden an der Wohnungseinrichtung, zum Beispiel durch eindringenden Regen nach einem Sturmschaden am Dach. 

Elementarschadenversicherung 

Tipp: Zusätzlich abgeschlossen, bietet sie Schutz für Gebäude und Hausrat vor Schäden durch Überschwemmung und Starkregen. 

Kfz-Kaskoversicherung 

Diese greift bei Beschädigungen am Auto durch heruntergefallene Gegenstände wie Äste, Dachpfannen oder Ziegel (Teilkasko). 

Die Vollkaskoversicherung kommt darüber hinaus für Unfälle auf, die entstehen, wenn das Auto wegen des Sturms von der Straße abkommt. 

Haftpflichtversicherung 

Diese greift bei gesetzlichen Schadenersatzansprüchen, wenn anderen durch herumfliegende Gegenstände aus dem privaten Besitz Schäden zugefügt werden, zum Beispiel durch herabfallende Schindeln, Blumenkästen oder Satellitenschüsseln (private Haftpflichtversicherung). 

Bei Vermieter:innen oder Verpächter:innen greift die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung. 

Was kann mit meinem Zuhause sonst noch passieren?

Mögliche Naturereignisse, bei denen Ihr Zuhause zu Schaden kommen kann, sind:

  • Stürme
  • Starkregen / Überschwemmungen / Rückstau
  • Hochwasser
  • Schneedruck
  • Erdrutsche / Lawinen
  • Erdsenkungen
  • Erdbeben
  • Vulkanausbrüche (bei uns eher selten)

Gegen die Schäden solcher Naturereignisse sichert man sich mit der Elementarschadenversicherung ab. Wie bei den meisten anderen Zusatzversicherungen, trägt der oder die Versicherte im Schadensfall einen Teil der Kosten selbst, da auch hier i. d. R. eine Selbstbeteiligung vereinbart wird. Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (kurz GDV) betrug z. B. 2019 der Schadensdurchschnitt etwa 3.312 EUR bei rund 60.000 Schadensfällen deutschlandweit.

Mit einem Schadenaufwand von 13,2 Milliarden Euro war 2021 das Jahr mit dem bislang höchsten Schadenaufkommen für die deutschen Versicherer. Im Vergleich dazu war das letzte Jahr ein unterdurchschnittliches Naturgefahrenjahr. „Sturm, Hagel, Blitz und weitere Naturgefahren wie Starkregen und Überschwemmungen haben 2022 Schäden in Höhe von rund vier Milliarden Euro verursacht“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen. Die schwersten Schäden verursachten die Orkane Ylenia, Zeynep und Antonia im Februar 2022.

Die Elementarschadenversicherung…

…schützt Mieter:innen und Hausbesitzer:innen vor möglichen finanziellen Folgen extremer Naturereignisse. Sie wird als optionaler Zusatzbaustein zur Hausrat- und Wohngebäudeversicherung angeboten. Diese Versicherung greift z. B. für:

  • Reparaturen im und am Haus sowie den Nebengebäuden (z. B. Garage)
  • die Trockenlegung und Sanierung des Gebäudes
  • den eventuellen Abriss des Gebäudes
  • Konstruktion und Bau eines gleichwertigen Hauses
  • Auch die Kosten für eine alternative Unterkunft bzw. Mietausfälle, sollte das Haus vorübergehend unbewohnbar sein, können versichert werden.

Die GDV hat ermittelt, dass in Deutschland derzeit nur etwa die Hälfte der Hausbesitzer:innen gegen Elementarschäden wie etwa Hochwasser oder Überschwemmung versichert sind. In Baden-Württemberg ist die Versicherungsdichte besonders hoch, da es hier bis 1993 Pflicht war, sich gegen Elementarschäden zu versichern. Auch in den neuen Bundesländern ist die Versicherungsdichte im Schnitt etwas höher, da in der Wohngebäudeversicherung in der DDR auch Elementarschäden versichert waren. Die GDV-Deutschlandkarte zeigt den Anteil der versicherten Gebäude in den Bundesländern:1

1 Quelle: GDV

Machen Sie den Naturgefahren-Check und prüfen Sie ganz einfach anhand Ihrer Postleitzahl, ob Sie in einem Risikogebiet wohnen.

Hier finden Sie Infos zu Wetter- und Warndiensten.

Ihr Zuhause ist noch nicht umfassend geschützt, Sie haben noch Fragen zu dem Thema oder möchten sich einmal umfassend dazu beraten lassen? Dann sprechen Sie gerne unsere Versicherungsspezialist:innen an. In unserer Internet-Filiale finden Sie hier alle weiteren Informationen.

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