Mit Photovoltaik machen sich vor allem Immobilieneigentümer:innen weniger abhängig von der Energieversorgung und von steigenden Strompreisen. Außerdem leisten sie einen Beitrag zur Energiewende. Was Sie dazu wissen sollten.
Trotz der gesunkenen Einspeisevergütung ist die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen deutlich gestiegen. Dazu tragen immer höhere Strompreise und geringere Kosten für die Module bei. Ob sich Photovoltaik rentiert, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Neben dem Anschaffungspreis spielen die technischen Eigenschaften aller Komponenten und individuelle Bedingungen vor Ort, die Einfluss auf den Stromertrag haben, eine Rolle. Je größer eine Solaranlage ist, desto günstiger ist sie pro Kilowatt Leistung. Süddächer mit einer Neigung zwischen 30 und 45 Grad gelten als optimal, aber auch Dächer nach Osten und Westen können geeignet sein. Das Dach sollte nicht verschattet und gut erreichbar sein sowie in den nächsten 30 Jahren nicht reparaturbedürftig werden. Einige Bundesländer pflegen Solarkataster, über die man die Strahlungsbedingungen für das eigene Dach abrufen kann, zum Beispiel das Kieler Solardach-Kataster oder das Solarpotenzialkataster im Kreis Plön. Entscheidend ist aber auch, ob Sie den Strom komplett ins Stromnetz einspeisen oder auch selbst nutzen möchten.
Batteriespeicher können den am Tag produzierten Strom für den Abend speichern. Ohne Speicher werden in der Regel rund 30 Prozent des Anlagenertrags selbst genutzt, mit Speicher erhöht sich je nach Anlagengröße und Stromverbrauch der Eigenverbrauchsanteil auf etwa 60 Prozent; der Rest wird ins Netz eingespeist. Der Batteriespeicher kostet mehrere Tausend Euro, was die Rendite erst einmal schmälert. Der Rechner der Stiftung Warentest hilft, die Rendite zu ermitteln.
Einspeisevergütung: Aktuelle Regelungen
Im Zuge der Reform der Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen, die im Rahmen des „Osterpakets“ 2022 und den nachfolgenden Anpassungen eingeführt wurde, verfolgt die Bundesregierung das Ziel, den Ausbau erneuerbarer Energien weiter zu fördern. Seit 2023 erhalten Voll- oder Allein-Einspeiser:innen, die ihren Solarstrom ins Netz einspeisen, eine höhere Vergütung als bisher. Die Degression der Einspeisevergütung wurde bis Ende 2023 ausgesetzt, danach erfolgt eine halbjährliche Anpassung. Eine frühzeitige Entscheidung für eine Photovoltaikanlage sichert demnach eine bessere Einspeisevergütung. Zudem werden die Umlagen im Strompreis vereinfacht: Künftig fallen keine zusätzlichen Umlagen mehr auf den Eigenverbrauch und Direktlieferungen hinter dem Netzverknüpfungspunkt an, was die Eigenversorgung noch attraktiver macht. Auch der Wegfall der Mehrwertsteuer bei Einspeisung des Stroms ist positiv zu erwähnen. Diese Regelungen schaffen Anreize, Solarenergie verstärkt zu nutzen, und ermöglichen es, mit der Einspeisung von Strom in das Netz ein stabiles Einkommen zu erzielen.
Förderung und Steuern für Photovoltaik
Nicht jeder hat mehrere Tausend Euro für eine Solaranlage auf der hohen Kante. Dafür gibt es staatliche Förderungen. Über das KfW-Programm „Erneuerbare Energien – Standard (270)“ können Sie sich Ihre Anlage zinsgünstig finanzieren lassen. Voraussetzung: Sie beauftragen ein Handwerksunternehmen mit den Arbeiten. Der Antrag muss eingereicht werden, bevor Verträge abgeschlossen werden. Auch einige Bundesländer, Städte sowie Gemeinden haben Förderprogramme.
Wichtig zu wissen: Wenn Sie Strom erzeugen, ins Netz einspeisen und dafür eine Vergütung erhalten, gelten Sie als Unternehmer:in. Einkünfte daraus unterliegen der Einkommen- und Umsatzsteuer. Allerdings gibt es steuerliche Erleichterungen: Seit dem 1. Januar 2023 sind Photovoltaikanlagen bis 30 kWp auf Einfamilienhäusern bzw. bis 15 kWp pro Wohneinheit auf Mehrfamilienhäusern von der Einkommensteuer auf Einspeisevergütungen befreit (§ 3 Nr. 72 EStG). Zudem entfällt für Kauf und Installation von PV-Anlagen bis 30 kWp die Umsatzsteuer, sodass diese mit 0 % Mehrwertsteuer berechnet werden (§ 12 Abs. 3 UStG). Voraussetzung hierfür ist, dass die Anlage auf oder in der Nähe eines Wohngebäudes oder öffentlichen Gebäudes installiert wird.
Nicht vergessen sollten Neuanlagenbesitzer übrigens auch, ihre Anlage zu versichern. Vor dem Abschluss einer neuen Betreiberhaftpflicht- oder Photovoltaikversicherung lohnt es sich jedoch, zu prüfen, ob nicht die vorhandenen Gebäudeversicherungen bereits einen Teil abdecken und nur entsprechend erweitert werden müssen.
Der Weg zur Photovoltaikanlage
Auf dem Weg zum eigenen Photovoltaikanlage gibt es einige wichtige Schritte zu beachten, um eine effektive und effiziente Anlage zu installieren. Hier sind ein paar Empfehlungen von uns:
- Machen Sie eine Wirtschaftlichkeits- und Machbarkeitsprüfung, bevor Sie sich für eine Anlage entscheiden. Ein Photovoltaik-Rechner kann dabei helfen, die Größe passend zu Ihrem Haus und Strombedarf zu ermitteln.
- Praxis-Test für Ihr Dach: Hier sollten Sie Stabilität, Tragfähigkeit und den allgemeinen Zustand Ihres Dachs vor der Installation prüfen.
- Seriosität entscheidet: Der Solarmarkt unterliegt einem stetigen Wachstum. Daher empfehlen wir, auf erfahrene und qualifizierte Allround-Dienstleister zu setzen, die zuverlässig sind und aus Ihrer Region kommen.
- Wählen Sie die richtigen Komponenten aus: Es gibt eine Vielzahl von Solarzellen, Speichern und Wechselrichtern auf dem Markt. Eine sorgfältige Auswahl der Komponenten ist wichtig, um die beste Leistung und Effizienz für deine Anlage zu erzielen.
- Beantragen Sie die notwendigen Genehmigungen: Bevor Sie mit der Installation beginnen, sollten Sie die erforderlichen Genehmigungen bei Ihrer Gemeinde oder Stadtverwaltung einholen.
- Warten Sie regelmäßig Ihre Anlage: Es ist wichtig, um sicherzustellen, dass sie optimal funktioniert und maximale Energieerträge erzielt.
Eine Kooperation zwischen der Förde Sparkasse und der Provinzial Immo Solar bietet Ihnen Unterstützung für alle Schritte quasi aus einer Hand. Informieren Sie sich hier über das Angebot und setzen Sie Ihr eigenes Solar-Projekt innerhalb von nur 12 Wochen ab Unterschrift um.