Komplizierte Bankbegriffe einfach erklärt: Ausgabeaufschlag

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Komplizierte Bankbegriffe einfach erklärt
Komplizierte Bankbegriffe einfach erklärt

Der Ausgabeaufschlag wird auch Agio genannt und ist ein einmaliger Aufschlag oder eine Gebühr, die zusätzlich zum eigentlichen Kaufpreis oder dem Nennwert verlangt werden kann. Er kommt in verschiedenen Bereichen vor:

Wo findet man den Ausgabeaufschlag bzw Agio?

Im Fondsgeschäft fungiert der Ausgabeaufschlag als eine Art Vertriebs- bzw. Vermittlungsgebühr, quasi als Provision für den Vermittler oder Verkäufer eines Wertpapiers. Privatanleger kennen den Begriff daher häufig von ihren Fondsabrechnungen. Ein Großteil der Fondsgesellschaften verlangt diesen Aufgabeaufschlag beim Kauf von Anteilen, um die eigenen Vertriebskosten zu decken. Wie hoch dieser Aufschlag, der in der Regel dem Anlagepreis zugerechnet wird, ausfällt, bestimmen die jeweiligen Emittenten, also diejenigen, welche die Wertpapiere ausgeben. Üblich sind Agien in folgenden Höhen: offene Immobilien-Fonds: 5 bis 5,5%, Renten-Fonds: 2 bis 4%, Aktien-Fonds: 3 bis 6%.

Auch im Kreditgeschäft kann Agio eine Rolle spielen. Hier bezeichnet es die Differenz zwischen dem ausgezahlten Nettodarlehensbetrag und dem Betrag, den der Kreditnehmer schlussendlich zurückzahlen muss. Beispielrechnung: Bei einem Kredit über 100.000€ mit einem Agio von fünf Prozent werden nur 95.000 Euro ausgezahlt. Darlehen mit Agio kommen im Privatkundengeschäft jedoch sehr selten vor.

Wortherkunft

Agio ist, wie einige andere Finanz-Bezeichnungen auch ein italienisches Wort und bedeutet wörtlich übersetzt „Bequemlichkeit“ oder auch „Spielraum“.
Was Viele nicht wissen: Italien gilt als Ursprungsland des modernen Bankwesens. Auch die Begriffe ‚Giro‘ und ‚Konto‘ stammen beispielsweise aus dem mittelalterlichen italienischen Bankwesen, dessen Entwicklung bis ins elfte Jahrhundert zurückreicht. Die damaligen Geldgeschäfte waren vorrangig durch das Wechseln geprägt. Dies fand meist an einfachen Tischen statt und das italienische Wort für Tisch lautet Banco – so leitet sich die Bezeichnung ‚Bank‘ für ein Finanzinstitut also vom „Tisch“ und nicht direkt von einem Sitzmöbel ab. Hätten Sie’s gewusst?

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