Die Veranstaltung „Entscheiden in Stress-Situationen“ im Finanzzentrum Kiel, bot den rund 200 Teilnehmer:innen einen außergewöhnlichen Einblick in die Welt der Entscheidungsfindung unter Druck.
Das Private Banking der Finanzdienstleisterin hatte zu dem Event „Entscheiden in Stress-Situationen“ (zukünftige) Führungskräfte eingeladen. Im Kern ging es dabei darum, wie man in einer verantwortungsvollen Position schnell und sicher entscheiden kann – möglichst ohne dabei in Stress zu geraten. Neben dem Vermögensverwalter Christian Vomberg von der Frankfurter Bankgesellschaft war es vor allem der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter Lutz Wagner, der die Zuhörer:innen mit viel Witz und Agilität in seinen Bann ziehen konnte. Lutz Wagner kann mit seiner jahrzehntelangen Tätigkeit als Profi-Schiedsrichter in der Bundesliga auf einen riesigen Erfahrungsschatz zurückblicken.

Wagner zog in seinem Vortrag konsequent Parallelen zwischen der Arbeit eines Profi-Schiedsrichters und den Herausforderungen von Führungskräften, Trainern und Entscheidern in der Wirtschaft. Er zeigte auf, dass eine blitzschnelle Analyse, klares Urteilsvermögen, Standfestigkeit und Kommunikationsfähigkeit auch für Führungspersonen außerhalb des Sports gelten. Besonders betonte er, wie wichtig es sei, Verantwortung zu übernehmen. Denn wer Entscheidungen übernimmt, tritt in die Mitte eines Kreises und muss dann auch authentisch und selbstsicher wirken. Stressfrei zu entscheiden ist nach seiner Auffassung durch eine ausreichende Vorbereitung und zuvor gemachter Erfahrungen möglich. Stressvermeidung kann man also in gewisser Weise auch lernen.
Gäste zeigten Gelbe und Rote Karte
Lutz Wagner verstand es, das Publikum nicht nur zu informieren, sondern auch aktiv einzubinden. Mit eindrucksvollen Schilderungen aus seiner Zeit als Bundesliga-Schiedsrichter zeigte er, wie Entscheidungen in Sekundenbruchteilen getroffen werden müssen – oft unter enormem Druck und mit weitreichenden Konsequenzen. Er präsentierte zahlreiche Praxisbeispiele, bei denen die Zuhörer selbst in die Rolle des Schiedsrichters schlüpfen durften. Highlight der Veranstaltung war der Einsatz von Videobeispielen aus der Fußball-Bundesliga, bei denen die Teilnehmer:innen mit Hilfe einer Roten und Gelben Karte live innerhalb weniger Sekunden mitentscheiden konnten. Wagner erläuterte im Anschluss die korrekte Regelauslegung und zeigte auf, wie leicht selbst erfahrene Beobachter:innen sich von Routinen oder vermeintlichen Gewissheiten täuschen lassen können. Als symbolisches Andenken erhielten die Teilnehmer:innen eine originale Gelbe und Rote Karte – ein praktisches Werkzeug, das sie an die Kunst der Entscheidungsfindung in Drucksituationen erinnern soll.
Vermögensverwalter Vomberg vertraut auf Daten und Analysen
Nicht minder unter Druck stehen Vermögensverwalter:innen, die das Geld ihrer Kund:innen nach besten Wissen und Gewissen vermehren wollen. So auch Christian Vomberg, Bereichsleiter Vertrieb Asset Management der Frankfurter Bankgesellschaft. Was nur wenige wissen: Die Frankfurter Bankgesellschaft verwaltet bundesweit ein Vermögen von 21 Milliarden Euro. Da kann man beim Auf und Ab der Börsen schon gehörig nervös werden. Nicht so die Vermögensverwalter:innen. Auch bei unvorhergesehenen Ereignissen haben sie gelernt, „cool“ zu bleiben. Dabei setzt die Frankfurter Bankgesellschaft vor allem auf Daten und Analysen. Daher haben Emotionen in der Vermögensverwaltung und an der Börse keinen Platz. Vielmehr vertraut man den Analysen basierend auf Daten. Und so allein wie ein Schiedsrichter ist man am Ende des Tages auch nicht. Bei besonders disruptiven Ereignissen versammelt man sich als Team und entscheidet gemeinsam darüber, welche Strategie in Zukunft eingeschlagen werden soll.

Am Ende verließen die Teilnehmer:innen die Veranstaltung mit neuen Denkanstößen, praktischen Tipps und der Erkenntnis, dass Entscheiden unter Stress nicht nur eine Frage des Wissens, sondern auch der Persönlichkeit und Haltung ist. Die Vorträge von Lutz Wagner und Christian Vomberg haben gezeigt, wie man aus schwierigen Situationen gestärkt hervorgehen kann.
Redaktionstipp
Wir konnten im Nachgang der Veranstaltung noch kurz mit beiden Referenten sprechen. Die Kurzinterviews sind hier bei YouTube abrufbar:

