Die Handys von „damals“ waren quasi unzerstörbar, jedoch überzeugt der Funktionsumfang heute nur noch die Wenigsten. Smartphones sind in unseren Alltag eingekehrt. Wir haben inzwischen fast alle eins, wir alle lieben es und wir alle sind in einigen Situationen gänzlich aufgeschmissen, wenn es mal vergessen wird, kaputt geht oder gar gestohlen wurde:
- Keine säuselnden Klänge, die uns sanft aus den Träumen holen
- Keine Erinnerung an den Geburtstag des Schwiegervaters
- Keine kurzfristige Nachricht an die Freundin, dass ich mich verspäte
- Kein Konto-Check von unterwegs
- Kein spontanes Foto von der niedlichen Nachbars-Katze
- …
Was kann denn eigentlich alles mit unserem kleinen Liebling passieren?
Plitsch Platsch
Das Handy befindet sich in der Brusttasche des Hemdes und man beugt sich beim Abwasch etwas zu weit über das Waschbecken. Oder es liegt auf der Theke und plötzlich schubst man versehentlich das Getränk um… der Klassiker unter den Smartphone-Schäden ist definitiv der Wasserschaden. Im Internet kursieren zahlreiche Tipps, wie man sein Schätzchen vermeintlich retten kann. Ab auf die Heizung, Reis, Ultraschallbäder… doch die wenigsten davon funktionieren tatsächlich. Der Gang zum Spezialisten mit hohem Stundenlohn ist oft unumgänglich und selbst der kann bei einem Wasserschaden oft nichts mehr machen.
Langfinger-Alarm
Ein sehr beliebtes Diebesgut – man spricht von mind. 600 geklauten Smartphones am Tag in Deutschland. Sperrcodes halten die Diebe oft nicht auf, denn mit ausgeklügelter, oft illegaler Soft- und Hardware können diese geknackt und so kann das Gerät z.B. auf bekannten Auktionsplattformen als „gebraucht“, aber im „1A Zustand“ angepriesen werden. (Übrigens: Wer ein solches Gerät ersteigert, kann ggf. haftbar gemacht werden, also den Verkäufer richtig unter die Lupe nehmen!)
Krabumm und Peng
Das Smartphone in der Jacke und diese gedankenversunken mit Schwung auf den Stuhl geworfen – schon ist es passiert. Das Gerät landet auf dem Fliesenboden – Bildschirm schwarz, Handy aus und im schlimmsten Fall geht’s auch gar nicht mehr an. Dann haben Sie den ‚Hauptgewinn‘. Oftmals zerspringt dabei das Display, was die Bedienung der Touchscreen-Geräte in der Regel schwierig bis unmöglich macht. Die Glasscheiben können geübte Techniker teilweise selbst auswechseln (man findet online komplette Bausets), doch – ACHTUNG! – wer sein Handy selbst aufschraubt, verliert jeglichen Hersteller-Garantieanspruch!
Doch lohnt sich für unsere kleinen Taschen-Computer eine meist teure und intransparente Zusatzversicherung? Die Antwort: Kommt drauf an!
Diese 7 Punkte sollten Sie beachten, wenn Sie mit dem Gedanken spielen, eine Smartphone-Versicherung abzuschließen:
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Kosten
Lässt man gängige Vergleichsportale das Netz zum Thema Smartphone-Versicherung durchsuchen, findet man verschiedenste Beitragsmodelle. Von 5,00€ monatlich bis hin zu 90,00€ jährlich. Die Kosten sind selbstverständlich leistungsorientiert zu betrachten und somit nur schwer voneinander zu separieren.
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Versicherungsschutz
Das A und O einer jeden Versicherung. Vergleichen Sie ganz konkret, was der Anbieter abdeckt. Beschädigungen und Zerstörung sollten standardmäßig inbegriffen sein. Eine gute Smartphone-Versicherung greift auch bei Diebstahl und Raub.
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Alter des Gerätes
Achten Sie unbedingt auf die Versicherungsbedingungen für die abzusichernden Geräte. Oftmals dürfen diese nicht älter als 6 Monate oder 1 Jahr sein. Eine Absicherung für bis zu 2 Jahre alte Geräte ist bei den hohen Anschaffungskosten und bei den Vertragslaufzeiten der Mobilfunkbetreiber jedoch deutlich realistischer und im Interesse des Kunden. (Bewahren Sie daher immer den Kaufbeleg auf!)
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Ort des Versicherungsschadens
Einige Anbieter sichern lediglich Schadensfälle ab, die sich innerhalb Deutschlands ereignen. Passiert Ihrem Smartphone jedoch im Urlaub ein Missgeschick, werden Sie mitunter vom Versicherer allein gelassen.
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Selbstbeteiligung
Achten Sie unbedingt auf die Höhe der Eigenkosten pro Versicherungsfall. Einige Versicherer preisen ihre Angebote mit dem Zusatz „ohne Selbstbeteiligung“ an, schlagen im Ausgleich aber bei den monatlichen Kosten richtig zu. Grundsätzlich macht eine Selbstbeteiligung bei einer Smartphone-Versicherung mehr Sinn, da wir alle davon ausgehen, dass ein Schadensfall (hoffentlich) nur selten bis gar nicht eintritt. Sparen Sie daher lieber an den Beitragskosten! In Anbetracht der Gerätewerte sollte sich eine Selbstbeteiligung auf maximal 150€ pro Schaden belaufen.
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Was leistet der Versicherer konkret?
Wird Ihr Gerät repariert oder ersetzt? Beides kann situativ sinnvoll sein. Der maximale Wiederbeschaffungswert sollte mindestens bei 600€ liegen. Wird das Gerät beispielsweise durch Raub entwendet und entstehen zusätzliche Kosten z. B. durch unautorisierte Telefonate des Täters, ist ein entsprechender Kostenersatz eine sehr angenehme Zusatzleistung, die jedoch eher selten angeboten wird.
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Versicherungsausschlüsse
Bei welchen Gegebenheiten ist das Gerät nicht abgesichert? Viele schwarze Schafe unter den Versicherern klingen zunächst recht attraktiv – ein genauer Blick auf die Ausnahmeregelungen zeigt jedoch oft ein ganz anderes Bild. Zusatzteile wie SIM- oder Speicherkarte sind meistens nicht im Versicherungsschutz inbegriffen (diese lassen sich i.d.R. jedoch problemlos ersetzen). Auch normale Be- oder Abnutzungsspuren können nicht geltend gemacht werden. Außerdem sind widere Umstände wie Wetterkatastrophen üblicherweise Schadensgründe, bei denen der Versicherungsschutz nicht greift. Also vorher doch lieber alle Versicherungsbedingungen lesen und dann beurteilen, wie realistisch welche Situationen für einen selbst sein können und den Abschluss erst dann in Betracht ziehen oder eben ausschließen.
UNSER TIPP:
Es gibt Angebote, bei denen in einem Versicherungspaket gleich mehrere Endgeräte geschützt sind. Dies ist z. B. für Besitzer von Tablets, Smartwatches oder Laptops interessant. So kann neben dem Smartphone ggf. auch ein weiteres Gerät – im Idealfall ohne Mehrkosten – versichert werden. Ein kurzfristiger Wechsel der zu versichernden Geräte (z. B. durch Neuanschaffung) ist ein weiterer, eher selten angebotener Nutzen für den Versicherungsnehmer.
Wussten Sie, dass Sie mit den meisten Konten bei der Förde Sparkasse Ihr Smartphone und ggf. ein weiteres Gerät ohne zusätzliche Kosten bereits mitversichert haben? Diesen und weitere Mehrwerte finden Sie hier.
FAZIT:
Für den typischen Smartphone-Nutzer, der zwischen 400€ und 900€ für sein Gerät ausgibt, die üblichen Optionen wie telefonieren, Messenger-Dienste, Emails abrufen, Fotos machen, Banking etc. teils mehrmals täglich nutzt, kann sich eine Smartphone-Versicherung durchaus lohnen. Wichtig bei der Entscheidung für oder gegen einen Anbieter ist immer der Vergleich mit anderen Dienstleistern und, dass Sie Ihren persönlichen Nutzungsumfang sowie die möglichen Risiken (z. B. durch Ihren Beruf) den Versicherungsvorgaben und -einschränkungen gegenüber stellen. Erst dann lässt sich ein passender Anbieter am Markt ermitteln, welcher zu Ihren Bedürfnissen und zu Ihrem Geldbeutel passt.