musiculum MOBIL – Kinder entdecken die Freude am Musizieren

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Eine Frau und viele Kinder blasen in rote Tröten.

Musik dient der Entspannung, dem Ausdruck von jeglichen Emotionen, der Förderung von Kreativität – und macht einfach Spaß! Schon von klein auf begleitet uns die Musik in unserem Leben. In Kindertagesstätten und Kindergärten können Kinder Musik spielerisch für sich entdecken. Um dies noch weiter zu fördern, ist das musiculum MOBIL in ganz Schleswig-Holstein unterwegs. Wie so ein Einsatz aussieht, haben wir in der Kita Marienwerderstraße in Kiel erlebt.

Was ist das musiculum MOBIL?

Neben dem Ausprobieren und Kennenlernen von Instrumenten aus aller Welt steht die altersgerechte Vermittlung von Wissen (Wie funktionieren Instrumente? Wie werden Klänge erzeugt?) im Mittelpunkt des Konzeptes des musiculum MOBILs.
 

Das musiculum MOBIL ist ein großer bunter Transporter, der mit vielfältigen Musikinstrumenten, Musikspielen und Klangexponaten ausgestattet ist. Gefahren wird es abwechselnd von Reinhard Conen und Mareike Irsigler, die beide als Musikpädagog:innen im musiculum arbeiten. Das musiculum ist eine musikalische und akustische Lern- und Experimentierwerkstatt für Kinder und Jugendliche in Kiel. Zum Angebot gehören u. a. Schul- und Ferienprojekte sowie besondere Aktionen und Angebote, wie z. B. das musiculum MOBIL. Dieses fährt seit März 2017 und ist an vier bis sechs Tagen pro Woche unterwegs. Das musiculum MOBIL wird gefördert durch die schleswig-holsteinischen Sparkassen sowie durch die Kinder- und Jugendstiftung Jovita (Trägerin des musiculums). Die Sparkassen vergeben pro Jahr 100 kostenfreie Einsätze für Kindertagesstätten in Schleswig-Holstein. Finanziert wird das Ganze aus dem Zweckertrag der Lotterie Los-Sparen.

Klangreise in die Welt der Instrumente

Mareike Irsigler arbeitet seit 2010 im musiculum. Sie hat Erziehungswissenschaften und Musik an der Musikhochschule in Hamburg studiert und ist Diplom Musiktherapeutin.

Der Sportraum der Kita Marienwerderstraße sieht heute anders aus als sonst: Überall stehen und liegen Musikinstrumente. In der Mitte des Raumes ist eine Decke ausgebreitet. Die Kinder schleichen leise in den Raum, setzen sich neugierig rundherum. „Hallo, mein Name ist Mareike und mein Lieblingstier ist die Giraffe. Wie heißt ihr?“ Mit ihrer freundlichen Art punktet Mareike Irsigler direkt bei den Kindern im Alter von fünf bis acht Jahren. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde beginnt sie mit einem experimentellen Klangmärchen. Dabei führt sie die Kinder, die ihr aufmerksam zuhören, über die Vorfahren der Instrumente in die verschiedenen Instrumentenfamilien ein. Kindgerecht erklärt die Musikpädagogin die Grundprinzipien, wie Instrumente, Klang und Schall funktionieren. „Wir vermitteln Musik in all seinen Facetten“, berichtet Mareike Irsigler. „So ist es garantiert, dass jedes Kind angesprochen wird und einen Zugang zur Musik findet.“

Für besonderes Staunen sorgt die Wassertrommel, eines der außergewöhnlichsten Instrumente im Repertoire des musiculum MOBILs.

Spannendes Entdecken und Ausprobieren 

Mareike Irsiglers Lieblingsinstrument ist das Cello – obwohl sie es selbst nicht spielen kann. „Ich spiele Geige, Klavier, Blockflöte und ich kann alle Instrumente hier bedienen und zeigen, wie sie funktionieren und ein bisschen spielen.“ Und das sind eine ganze Menge, denn das Instrumentarium des musiculum MOBILs ist vielfältig: Es gibt Blas-, Saiten- und Schlaginstrumente sowie Akustikexponate. Ein Cello hat sie heute auch mit dabei. Doch was ist das favorisierte Instrument bei den Kindern? „Es ist schon so, dass die Geige in vielen Gruppen sehr beliebt ist, aber es gibt immer mal wieder auch Gruppen, in denen überhaupt keine Streicher gespielt werden, sondern ganz viel Schlaginstrumente.“

Klangwiege: Ein Kind legt sich hinein und ein anderes Kind zupft von außen vorsichtig die Saiten. 

Die Kinder sind nun schon ganz aufgeregt, denn endlich dürfen sie die vielen Instrumente selbst ausprobieren. Manche von ihnen können nur zu zweit gespielt werden, so wie beispielsweise das Harmonium oder die Klangwiege. 

„Das Vorschulkindalter ist ein ganz tolles Alter, in dem die Kinder noch sehr neugierig sind und sehr begeisterungsfähig. Auf der anderen Seite sind sie aber auch schon groß genug, um alles handhaben und selbstständig rausfinden zu können“, sagt Mareike Irsigler. Und das tun die Kinder auch: Die klassischen Instrumente wie Klavier, Geige und Gitarre werden dabei ebenso freudig gespielt wie der Klangfrosch, der Waldteufel oder die Fingerzimbeln. 

Blitz und Donner auf der Trommel

Zum Abschluss gibt es noch ein besonderes Highlight für die Kinder. Mareike Irsigler erzählt eine Trommelgeschichte – und benötigt dazu natürlich tatkräftige Unterstützung. So werden Regen, Wind, Donner und Blitz sowie verschiedene Tiere durch kräftiges Klopfen, schnelles Streichen und vorsichtiges Kratzen und Tippeln auf den Djembés (Bechertrommeln) dargestellt.

Nach zwei Stunden ist dieser besondere Vormittag in der Kita vorbei, die Zeit verging wie im Flug. Kinder und Erzieherinnen sind begeistert. Tatsächlich wird abschließend die Geige zum beliebtesten Instrument gekürt, dicht gefolgt vom Akkordeon. Viele Kinder sagen jedoch: „Ich fand alle Instrumente richtig toll!“

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