Zinswende in der Euro-Zone in Sicht

Ein Gastbeitrag der DekaBank

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Die Kluft zwischen Niedrigzins und Inflation bleibt groß. Sparer sollten bei der Geldanlage auf Langfristigkeit, Ausgewogenheit und Regelmäßigkeit achten.

Wann kommt die Zinswende?

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Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Deka

Wie immer gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute Nachricht: Die Zinswende wird kommen. Das ist sicher. Fraglich ist, wann die Zinsen wieder steigen werden. „Nach zehn Jahren im Krisenmodus ist in der Euro-Zone die Zinswende bereits eingeleitet“, sagt Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Deka, unter Hinweis auf die gestiegenen Kapitalmarktzinsen. Auf die gute Nachricht folgt prompt die schlechte: Von Vorfreude über das Ende der EZB-Nullzinspolitik kann jedoch keine Rede sein. Über eine Zinserhöhung sollten sich eigentlich Sparer freuen können. Sie dürften dann wieder auf Zinsen hoffen.

Ob die Zinsen spürbar steigen, ist nach Ansicht des Volkswirts nicht klar. „Aufgrund alternder Gesellschaften und überschaubarer Inflationserwartungen sind Zinsen auf jahrelang niedrigem Niveau zu erwarten“, prognostiziert Kater. Und: „Selbst ein Prozent Zinsen bringen nach Abzug der Inflation von zwei Prozent immer noch einen Kaufkraftverlust für die Ersparnis.“

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Wie sichere ich mir als Sparer bestmögliche Zinsen?

In der Niedrigzinsphase kommen Sparer an alternativen Geldanlagen nicht umhin, die genügend Rendite bieten, um die Inflation zu schlagen. Wer langfristig anlegen möchte, könne dies am besten mit Aktien, die selbst bei den heutigen Kursen ausreichend Dividende auszahlen würden. „Wichtig sind drei Dinge. Langfristigkeit bedeutet, sich von den täglichen Kursschwankungen frei zu machen. Ausgewogenheit bedeutet, auf ein breites Spektrum von Wertpapieren zu achten. Und Regelmäßigkeit bedeutet, dass auch vermeintlich kleine Beträge von monatlich 50 Euro sich über die Jahre zu größeren Summen heranbilden“, erklärt Kater.

Achtung bei Krediten!

Vorsichtig sollten Kreditnehmer sein. Steigen die Zinsen wieder, müssen sie mehr für ihr Darlehen zahlen. Für künftige Kredite sollten mögliche Zinssteigerungen einkalkuliert werden. Wer also darüber nachdenkt, einen Kredit aufzunehmen, sollte mögliche Zinssteigerungen bereits einkalkulieren. Denn unabhängig davon, wann sich die EZB zur Anhebung durchringt: „Für den Verbraucher ist es ratsam, bereits heute so zu planen, dass er später auch zwei Prozent höhere Zinsen verkraften kann“, empfiehlt Deka-Chefvolkswirt Kater.

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