Bezahlbarer Wohnraum ist in den letzten Jahren immer knapper geworden. Ein wichtiger Grund: Es wird zu wenig gebaut. Nach aktuellen Zahlen des Pestel-Instituts müssten 700.000 Wohnungen neu gebaut werden, um den aktuellen Bedarf decken zu können. Im letzten Jahr waren es jedoch nur 250.000, in diesem werden es nach einer Prognose des Bundesverbands der Immobilienunternehmen (GdW) höchstens 200.000 sein. Die Preisklasse ist dabei noch völlig unbekannt. Das Ziel wird also deutlich verfehlt. Das führt dazu, dass Kaufpreise und Mieten in letzter Zeit stark gestiegen sind. Hinzu kommen Nebenkosten, die ebenfalls deutlich zugelegt haben.
Die Preisentwicklung der letzten Jahre
Die meisten Menschen in Deutschland wohnen zur Miete. In einigen Orten treffen sie dabei auf ein Mietniveau, das in den letzten 12 Jahren um mehr als 50 % gestiegen ist. Zwar leben mittlerweile 42 % der Deutschen in ihren eigenen vier Wänden, die Mehrzahl der Menschen sind jedoch Mieter:innen. In Europa ist Deutschland bei der Eigentumsquote so gut wie Schlusslicht. Auch wenn die Mieten nicht so stark gestiegen sind wie die Kaufpreise für Immobilien (s. Grafik), wird es für viele Menschen immer schwieriger, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Kaufen ist für viele in den letzten Jahren in unerreichbare Ferne gerückt, denn der Preisanstieg bei Immobilien war so hoch wie nie zuvor. Trotz einiger Rückgänge verharren die Preise im Schnitt auch weiterhin auf einem hohen Niveau, der Zinsanstieg sorgt für eine weitere Kostensteigerung.
Die Entwicklung der Mietpreise ist regional natürlich sehr unterschiedlich: Während er in kreisfreien Großstädten in den letzten 10 Jahren von unter 8 € pro Quadratmeter auf rund 12 € gestiegen ist, sind in schwach besiedelten Landkreisen auch heute noch Angebote deutlich unter 8 € pro Quadratmeter zu finden. In Berlin oder München liegen die Preise dagegen in den Innenstädten bei 16-19 € pro Quadratmeter. Hinzukommt: Die Nebenkosten sind alleine in den letzten Monaten um über 80 % gestiegen. Es gibt also ein doppeltes Problem: Erstens steht zu wenig Wohnraum zur Verfügung, zweitens gibt es zu wenige Angebote für normale und einkommensschwache Haushalte.
Wann ist Wohnraum eigentlich bezahlbar?
Das Thema „bezahlbarer Wohnraum“ ist aktuell in aller Munde, aber was das genau bedeutet, dafür gibt es keine klare Definition. „Geld und Haushalt“, der Beratungsdienst der Sparkassen, hat jedoch folgende Regel dazu aufgestellt:
Für Haushalte ist Wohnraum bezahlbar, wenn sie
- max. 36 % ihres Einkommens für Mietzahlungen aufwenden oder
- max. 40 % ihres Nettoeinkommens für die Raten von Immobiliendarlehen einsetzen.
Mit anderen Worten: Alles, was darüber hinaus geht, kann zu einer gefährlichen finanziellen Belastung führen. Insbesondere für einkommensschwache Haushalte wird es immer schwieriger, diese Grenze einzuhalten.
Sparkassen beraten auch zum Thema bezahlbarer Wohnraum
Gemeinsam mit dem Mieterbund beraten die Sparkassen in Schleswig-Holstein nicht nur zu staatlichen Förderprogrammen für den Erwerb von Wohneigentum, sondern beispielsweise auch zum Thema „Wohngeld“. Alleine in Schleswig-Holstein gibt es 75.000 Haushalte, die Anspruch auf Wohngeld haben, dies aber oft gar nicht wissen. Im Schnitt stehen den Betroffenen rund 370 € monatlich zu (Rechenbeispiele s. Grafik unten). Weitere Informationen zu dem Thema gibt es auch unter sparkasse.de oder Sie schauen in eine unserer Filialen vorbei und holen sich ein übersichtliches Infoblatt ab. Dort erfahren Sie beispielsweise, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen und wie Sie das Wohngeld beantragen.
Darüber hinaus helfen wir Ihnen gerne dabei, ihre eigenen Finanz- und Budgetplanung zu optimieren. Eine schnelle Unterstützung bietet beispielsweise der Finanzplaner. Warten Sie also nicht so lange bis die finanziellen Schwierigkeiten Realität sind, sondern sprechen Sie uns rechtzeitig an. Gemeinsam finden wir bestimmt Lösungen.
