E-Sport, eSport, ESport oder e-Sport – so oder so: Ein Begriff, der in letzter Zeit immer häufiger durch die Medien geht. Dass elektronischer Sport als „richtige Sportart“ zählt, ist umstritten – zumindest in Deutschland. So stuft beispielsweise der Deutsche Olympische Sportbund E-Sport nicht als Sportart ein, während etablierte Sportverbände in den USA, Brasilien, China und Frankreich dies durchaus tun. Fest steht: E-Sport bedeutet viel mehr als nur „zocken“ bzw. „daddeln“. Der Deutsche eSport Bund Deutschland (ESBD) definiert E-Sport als sportlichen Wettkampf zwischen menschlichen Spieler/innen unter Nutzung von geeigneten Video- und Computerspielen an verschiedenen Geräten und auf digitalen Plattformen unter festgelegten Regeln.
Wie alles begann…
Die Geschichte des E-Sport ist eng mit der Geschichte der Videospiele verbunden. Bereits in den 1950er Jahren wurden erste Computerspiele entwickelt, die auf den Wettkampf ausgelegt waren. Mit der Zeit verbesserte sich die Leistungsfähigkeit der Computer und das Internet verbreitete sich zunehmend. Der Begriff E-Sports wurde Ende der 1990er-Jahre zum ersten Mal verwendet. Es entstanden erste E-Sport-Mannschaften (sogenannte Clans) und E-Sport-Ligen. Weltweite Turniere wie die World Cyber Games (WCG) oder der Electronic Sports World Cup (ESWC) – die im E-Sport den Stellenwert einer Weltmeisterschaft oder Olympischen Spielen einnehmen – fanden ab der Jahrtausendwende statt. Kurz darauf erfolgte mit der Einführung der Xbox von Microsoft der Durchbruch des Online-Spielens mit Spielkonsolen.
Kann man damit Geld verdienen?
Bevor du an eine Karriere als professioneller E-Sportler denkst, solltest du dich für ein Spiel entscheiden. Das meiste Geld im E-Sport lässt sich mit diesen Games verdienen:
- Multiplayer Online Battle Arena (kurz: MOBA)
Auf einer Karte spielen zwei Teams mit je fünf Spielern gegeneinander. Jeder Spieler hat dabei einen eigenen Heldencharakter. Die verschiedenen Charaktere haben verschiedene Werte, gemessen in Intelligenz, Stärke und Agilität.
Beispiel: DOTA 2 mit einer Weltmeisterschaft sowie drei weiteren großen Turnieren pro Jahr, die jeweils mit mehreren Millionen US-Dollar dotiert sind
- Ego-Shooter
Spieler agieren aus der Egoperspektive in einer frei begehbaren Spielwelt und bekämpfen mit Schusswaffen andere Spieler.
Beispiel: Counter-Strike: Global Offensive mit einer Vielzahl an Turnieren mit Preisgeldern in Millionen-Höhe (Aber: In keinem Profi-E-Sport-Bereich ist die Konkurrenz so groß wie bei Counter-Strike)
- Sportsimulation
In diesem Genre können Spieler virtuell eine Sportart ausüben.
Beispiel: FIFA (Spielereihe) mit vergleichsweise geringeren Preisgeldern, z.B. in Höhe von 250.000 US-Dollar als Gewinner des FIFA Interactive World Cup (FIWC). Doch auch immer mehr Vereine aus der ersten und zweiten Fußballbundesliga, z.B. der SV Werder Bremen oder auch Holstein Kiel, stellen eigene E-Sport-Teams auf und treten in der Virtual Bundesliga gegeneinander an.
Professionelle E-Sportler verdienen ihr Geld nicht nur durch Preisgelder bei Turnieren, sondern sind bei Teams angestellt. Dort beziehen sie ein normales Gehalt, das sehr unterschiedlich ausfallen kann – je nach Spiel, Größe des Teams, Können und Erfolgen des Spielers. Hohe fünfstellige Jahresgehälter sind dabei keine Seltenheit.
Übrigens: Der erfolgreichste E-Sportler –
kommt aus Deutschland. Er heißtSo wirst du E-Sportler
Es gibt keine spezielle Ausbildung, um E-Sportler zu werden. Wenn du dich für den Bereich Gaming interessierst, bieten sich Studiengänge wie Game Design, Game Programming, Informatik oder Multimedia Production (z.B. an der Fachhochschule Kiel) an. Die Berufsaussichten eines E-Sportlers sind jedoch schwierig, denn die Branche ist sehr schnelllebig und die Zukunft lässt sich deswegen nur bedingt voraussagen.
Um E-Sportler zu werden, brauchst du vor allem:
- Richtiges Equipment, wie Maus, Tastatur und Monitor bzw. die passende Konsole mit Controllern
- Umfangreiches Verständnis deines ausgewählten Spiels
- Hohe Reaktionsschnelligkeit
- Sehr gute Hand-Augen-Koordination
- Spaß am Zusammenspiel mit anderen Gamern
- Ehrgeiz, dich ständig zu verbessern
- Gute Englischkenntnisse
Außerdem solltest auch noch folgende Dinge beachten: