E-Sport – mehr als nur ein Hobby

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E-Sport

E-Sport, eSport, ESport oder e-Sport – so oder so: Ein Begriff, der in letzter Zeit immer häufiger durch die Medien geht. Dass elektronischer Sport als „richtige Sportart“ zählt, ist umstritten – zumindest in Deutschland. So stuft beispielsweise der Deutsche Olympische Sportbund E-Sport nicht als Sportart ein, während etablierte Sportverbände in den USA, Brasilien, China und Frankreich dies durchaus tun. Fest steht: E-Sport bedeutet viel mehr als nur „zocken“ bzw. „daddeln“. Der Deutsche eSport Bund Deutschland (ESBD) definiert E-Sport als sportlichen Wettkampf zwischen menschlichen Spieler/innen unter Nutzung von geeigneten Video- und Computerspielen an verschiedenen Geräten und auf digitalen Plattformen unter festgelegten Regeln.

Wie alles begann…

E-Sport
Schon in den ersten weltweit populären Videospielen „Pong“ (1972) und „Space Invaders“ (1978) war es möglich, direkt gegeneinander anzutreten.

Die Geschichte des E-Sport ist eng mit der Geschichte der Videospiele verbunden. Bereits in den 1950er Jahren wurden erste Computerspiele entwickelt, die auf den Wettkampf ausgelegt waren. Mit der Zeit verbesserte sich die Leistungsfähigkeit der Computer und das Internet verbreitete sich zunehmend. Der Begriff E-Sports wurde Ende der 1990er-Jahre zum ersten Mal verwendet. Es entstanden erste E-Sport-Mannschaften (sogenannte Clans) und E-Sport-Ligen. Weltweite Turniere wie die World Cyber Games (WCG) oder der Electronic Sports World Cup (ESWC) – die im E-Sport den Stellenwert einer Weltmeisterschaft oder Olympischen Spielen einnehmen – fanden ab der Jahrtausendwende statt. Kurz darauf erfolgte mit der Einführung der Xbox von Microsoft der Durchbruch des Online-Spielens mit Spielkonsolen.

Kann man damit Geld verdienen?

Bevor du an eine Karriere als professioneller E-Sportler denkst, solltest du dich für ein Spiel entscheiden. Das meiste Geld im E-Sport lässt sich mit diesen Games verdienen:

  • Multiplayer Online Battle Arena (kurz: MOBA)

Auf einer Karte spielen zwei Teams mit je fünf Spielern gegeneinander. Jeder Spieler hat dabei einen eigenen Heldencharakter. Die verschiedenen Charaktere haben verschiedene Werte, gemessen in Intelligenz, Stärke und Agilität.

Beispiel: DOTA 2 mit einer Weltmeisterschaft sowie drei weiteren großen Turnieren pro Jahr, die jeweils mit mehreren Millionen US-Dollar dotiert sind

  • Ego-ShooterE-Sport

Spieler agieren aus der Egoperspektive in einer frei begehbaren Spielwelt und bekämpfen mit Schusswaffen andere Spieler.

Beispiel: Counter-Strike: Global Offensive mit einer Vielzahl an Turnieren mit Preisgeldern in Millionen-Höhe (Aber: In keinem Profi-E-Sport-Bereich ist die Konkurrenz so groß wie bei Counter-Strike)

  • Sportsimulation

In diesem Genre können Spieler virtuell eine Sportart ausüben.

Beispiel: FIFA (Spielereihe) mit vergleichsweise geringeren Preisgeldern, z.B. in Höhe von 250.000 US-Dollar als Gewinner des FIFA Interactive World Cup (FIWC). Doch auch immer mehr Vereine aus der ersten und zweiten Fußballbundesliga, z.B. der SV Werder Bremen oder auch Holstein Kiel, stellen eigene E-Sport-Teams auf und treten in der Virtual Bundesliga gegeneinander an.

Professionelle E-Sportler verdienen ihr Geld nicht nur durch Preisgelder bei Turnieren, sondern sind bei Teams angestellt. Dort beziehen sie ein normales Gehalt, das sehr unterschiedlich ausfallen kann – je nach Spiel, Größe des Teams, Können und Erfolgen des Spielers. Hohe fünfstellige Jahresgehälter sind dabei keine Seltenheit.

Übrigens: Der erfolgreichste E-Sportler – gemessen an seinen gewonnenen Preisgeldern – kommt aus Deutschland. Er heißt Kuro Salehi Takhasomi (KuroKy) und spielt DOTA 2.

So wirst du E-Sportler

Es gibt keine spezielle Ausbildung, um E-Sportler zu werden. Wenn du dich für den Bereich Gaming interessierst, bieten sich Studiengänge wie Game Design, Game Programming, Informatik oder Multimedia Production (z.B. an der Fachhochschule Kiel) an. Die Berufsaussichten eines E-Sportlers sind jedoch schwierig, denn die Branche ist sehr schnelllebig und die Zukunft lässt sich deswegen nur bedingt voraussagen.

Um E-Sportler zu werden, brauchst du vor allem:

  • Richtiges Equipment, wie Maus, Tastatur und Monitor bzw. die passende Konsole mit Controllern
  • Umfangreiches Verständnis deines ausgewählten Spiels
  • Hohe Reaktionsschnelligkeit
  • Sehr gute Hand-Augen-Koordination
  • Spaß am Zusammenspiel mit anderen Gamern
  • Ehrgeiz, dich ständig zu verbessern
  • Gute Englischkenntnisse

 Außerdem solltest auch noch folgende Dinge beachten:

1Übung macht den Meister

Genauso wie in „richtigen Sportarten“, wie z.B. beim Fußball, ist regelmäßiges Training selbst für Profis unverzichtbar. Das kann pro Tag mehrere Stunden in Anspruch nehmen.

2Kenne dein Spiel

Um es nach ganz oben schaffen zu können, musst du dein Spiel und das dazugehörige System in- und auswendig kennen. In der Regel beginnst du zunächst mit kleinen regionalen Turnieren. Achte auf Spiel-Updates und damit einhergehende mögliche Änderung im Spielverlauf.

3Zusammen zum Erfolg

Suche dir für dein Training feste Trainingspartner, die auf deinem Niveau oder sogar noch besser sind. Um sämtliche Situationen deines Spiels zu beherrschen, ist es außerdem hilfreich, jede Position (z.B. bei FIFA) bzw. jede Rolle mit ihren bestimmten Fähigkeiten (z.B. bei League of Legends) zu kennen und bestenfalls auch selbst einmal gespielt zu haben.

4Soziale Netzwerke

Damit mögliche Sponsoren auf dich aufmerksam werden, ist es sehr hilfreich, soziale Netzwerke zu nutzen. Zeige auf deinem eigenen YouTube-Kanal oder auch mit Hilfe von Live-Streams bei Twitch, was du drauf hast. Schau dir auch ruhig ein paar Tricks von den Profis ab, die selbst in den sozialen Netzwerken aktiv sind.

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