Liebe am Arbeitsplatz

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Ein Mann und eine Frau formen mit ihren Händen ein Herz

Die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn und einigen ist er einfach egal: der Valentinstag. Vor allem für Singles dürfte der Tag nicht gerade zu den schönsten des Jahres zählen. Insbesondere für Alleinstehende, die an ihrem Beziehungsstatus gern etwas ändern würden. Doch wo kann man heutzutage eigentlich am besten die Liebe finden? Beim Onlinedating? Im Freundeskreis? Im Supermarkt? Tatsächlich lernt ein Großteil der Deutschen seine Partnerin oder seinen Partner am Arbeitsplatz kennen.

Der Arbeitsplatz als Partnerbörse

Dass der Arbeitsplatz als eine Art Dating-Plattform funktioniert, ist gar nicht so abwegig. Denn schließlich verbringen die meisten Vollzeitangestellten in einer durchschnittlichen Woche knapp 40 Stunden auf der Arbeit. Das Büro bietet geradezu optimale Bedingungen, jemanden in Ruhe und in verschiedenen Situationen kennenzulernen. Wir teilen mit unseren Kolleg:innen nicht nur einen Großteil unserer Zeit, sondern auch gemeinsame Themen sowie Höhen und Tiefen im Arbeitsalltags. Das schweißt zusammen und so können nicht nur Freundschaften, sondern auch Liebesbeziehungen entstehen. 

Laut einer Studie des Unternehmens Viking und des Meinungsforschungsinstituts OnePoll, bei der 1.000 deutsche Arbeitnehmer:innen befragt wurden, hat jede:r Dritte der Befragten schon einmal einen Kollegen oder eine Kollegin geküsst. Fast jede:r Fünfte ist sogar eine langfristige Beziehung eingegangen.

Die Mehrheit der Teilnehmer:innen (26 %) gab an, dass ihre Romanze innerhalb des Büros angefangen hat. Doch auch außerhalb der Arbeitszeit und des Arbeitsumfelds entwickelten viele der Befragten (25 %) Gefühle für einen Kollegen oder eine Kollegin. An dritter Stelle des Rankings stehen Unternehmensfeiern (17 %).

Für manche ein No-Go

Doch es gibt durchaus auch viele Menschen, für die es undenkbar ist, eine Liaison am Arbeitsplatz zu beginnen. In einer repräsentativen Forsa-Studie unter 1.000 Arbeitnehmer:innen im Auftrag des Portals XING gab etwa die Hälfte der Befragten (43 %) an, dass für sie eine feste Beziehung unter Kolleg:innen nicht in Frage kommt. Die Gründe dafür sind vielfältig, aber sehr nachvollziehbar: Die Mehrheit möchte Berufliches und Privates gern trennen (63 %). Viele haben Angst vor den negativen Folgen im Fall einer gescheiterten Beziehung im Büro (56 %). Zudem wollen einige den Klatsch und Tratsch von Kolleg:innen vermeiden (31 %).

Das sollte man beachten

Eine rote Herztaste auf einer schwarzen TastaturGrundsätzlich gilt: Das eigene Liebesleben ist Privatsache. Deshalb sind Beziehungen zwischen Kolleg:innen auch vollkommen in Ordnung. Es besteht keine Pflicht, den Chef darüber zu informieren. Es kann aber Ausnahmen geben, zum Beispiel wenn es in der Beziehung am Arbeitsplatz unterschiedliche Hierarchieebenen gibt und das Paar als Vorgesetzte:r und Mitarbeiter:in zusammen arbeiten. Aus diesem Vorgesetztenverhältnis folgt oftmals die Entscheidung über Sonderzahlungen, Boni oder Beförderungen. In diesem Fall sollte die Beziehung offengelegt und ein Gespräch mit der Personalabteilung gesucht werden. Um Störungen im Team vorzubeugen, sollten Überlegungen getroffen werden, ob es besser wäre, einen der beiden in einer anderen Abteilung unterzubringen.

Jedem Paar sollte bewusst sein, dass Berufliches und Privates am Arbeitsplatz klar zu trennen sind. So haben u.a. private Nachrichten im geschäftlichen E-Mail Postfach, körperliche Intimitäten, Beziehungsstreitigkeiten oder auch Kosenamen nichts im Büro verloren. Des Weiteren gelten Geheimhaltungspflichten auch für Liebende. Wer sich nicht an diese Vorgaben hält, riskiert eine Abmahnung oder sogar eine Kündigung.

Trennung – und was dann?

Arbeitnehmer:innen haben keinen rechtlichen Anspruch auf eine Versetzung oder auf die Schaffung eines neuen Arbeitsplatzes. Dies gilt sowohl für am Arbeitsplatz eingegangene Beziehungen als auch für daraus resultierende Trennungen. Man sollte stets das Gespräch mit seiner Führungskraft suchen, sofern man wegen eines Interessenkonflikts Bedenken hegt. Diese kann dann über eine eventuelle Versetzung entscheiden – unter der Voraussetzung, dass ein anderer Arbeitsplatz zur Verfügung steht. Beiden Partnern sollte von Anfang an bewusst sein, was eine mögliche Trennung für die gemeinsame Zusammenarbeit bedeuten würde. Um zeitlichen und räumlichen Abstand zu gewinnen, kann nach einer Trennung zunächst Urlaub genommen werden. Auch die Pausen können getrennt verbracht und ggf. ein anderer Schreibtisch genutzt werden. Den Job oder die Abteilung zu wechseln, sollte allerdings wirklich nur die letzte Option sein.

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