Warum Aktiengesellschaften einen Aktiensplit durchführen

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Was haben zum Beispiel Amazon, Coca-Cola, Walmart, Microsoft und Nvidia gemeinsam? Richtig, alle dieser Unternehmen haben es schon einmal getan: einen Aktiensplit. Was steckt eigentlich dahinter?

Bei einem regulären Aktiensplit erhöht eine Aktiengesellschaft die Anzahl ihrer ausgegebenen Aktien,  während sich der Wert (Nennwert) jeder Aktie entsprechend verringert. Obwohl sich die Anzahl der Aktien ändert, bleibt der Gesamtwert des Unternehmens und somit der prozentuale Anteil eines jeden Aktionärs am Unternehmen unverändert. Die Gründe für ein Aktiensplit sind vielfältig:

Erhöhung der Liquidität der Aktien

Durch die Erhöhung der Anzahl der umlaufenden Aktien werden diese oft erschwinglicher für mehr Investoren. Dies kann das Handelsvolumen erhöhen, da mehr Personen sich die Aktie leisten können. Ein Aktiensplit zielt vor allem auf die Kleinanleger:innen ab. Beispielsweise kostete eine Amazon Aktie vor dem Split rund 3.000 US Dollar, danach waren es noch 150 US Dollar, also ein Verhältnis von 1:20. Niedrigere Aktienpreise lassen die Aktie für Kleinanleger:innen attraktiver erscheinen, selbst wenn der tatsächliche Wert des Unternehmensanteils gleich bleibt. Dies kann die Nachfrage nach der Aktie erhöhen.

Signalwirkung

Ein Aktiensplit wird oft als Zeichen für das Vertrauen des Managements in die Zukunft des Unternehmens interpretiert, da es darauf hindeutet, dass das Unternehmen eine stabile Erhöhung des Aktienwerts erwartet. Und in der Vergangenheit sind die meisten Aktiensplits auch gut gegangen. Historisch gesehen, haben Aktien in den zwölf Monaten nach der Ankündigung eines Splits eine Gesamtrendite von 25 % erzielt. Eine Garantie für einen Kursanstieg ist ein Aktiensplit indes nicht.

Dow Jones

Ein Aktiensplit wird auch deswegen ins Auge gefasst, weil das Aktienunternehmen in den Dow Jones aufgenommen werden möchte.  Da sich die Punkte-Berechnung des Dow Jones immer noch an den Aktienpreisen orientiert, er also ein preisgewichteter Index ist, kommen Unternehmen mit besonders hohen Aktienkursen nicht in den Dow Jones. Eine Aufnahme in den Dow Jones ist für jede Aktiengesellschaft auch ein Prestige-Gewinn.

Gibt es keine Nachteile eines Aktiensplits?

Ein Aktiensplit kostet dem Unternehmen natürlich Geld.  Die Durchführung eines Aktiensplits verursacht administrative Kosten und benötigt immense Ressourcen zur Umsetzung. Zudem gibt es keinen realen Wertzuwachs und kann unmittelbar zunächst als bloße kosmetische Änderung angesehen werden. Und noch ein Nachteil des Aktiensplits sollte nicht unerwähnt bleiben: Niedrigere Aktienkurse haben ein größeres Potenzial zu höherer Volatilität, als Kursschwankungen, weil mehr Kleinanleger:innen beteiligt sind.

Insgesamt ist ein Aktiensplit oft eine strategische Entscheidung, die darauf abzielt, die Aktie des Unternehmens zugänglicher und attraktiver für eine breitere Investorenbasis zu machen. Obwohl es keine direkte Veränderung des Unternehmenswerts bewirkt, kann es indirekt den Aktienkurs durch erhöhte Nachfrage und verbesserte Marktperzeption beeinflussen.

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