Saisonale Schwächen (und Stärken) der Aktienkurse

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Broker bei der Arbeit

Ja es gibt sie, die schlechten Zeiten für Aktienkurse. Nicht nur beim Dax, auch bei anderen Indizes tritt dieses Phänomen regelmäßig, ja geradezu saisonal, auf. Und wir befinden uns – auch ohne Pandemie, Vulkanausbrüche oder Immobilienpleiten mitten in einer solchen Phase.

„Greife Niemals in ein fallendes Messer“, aber: „buy when there’s blood in the streets“. Börsensprüche gibt es fast wie Sand am Meer und oftmals widersprechen sie sich auch, wie diese beiden Beispiele zeigen. Allerdings gibt es auch Aussagen der Börsianer, die mehr als nur ein Körnchen Wahrheit besitzen. Ein besonders etablierter Spruch lautet: „Sell in may and go away – always remember to come back in September“.

Die Monate September und August sind traditionell schwache Börsenmonate. Das zeigen beispielsweise eine Analyse der Deka Bank bei der die Wertentwicklung des DAX von 1988 bis 2019 rückblickend ausgewertet wurde:

Die Ursachenforschung hinter diesem Effekt bleibt unbefriedigend geklärt. Gemeinhin schiebt man die Kursschwäche darauf, dass sich viele Börsenhändler in den Sommermonaten in den Urlaub verabschieden würden, die Nachrichtenlage dünn sei und die Menschen erst im Herbst wieder mehr Geld investierten. Doch diese Erklärungen klingen im Computerzeitalter mit automatisiertem Handel rund um die Welt und rund um die Uhr nicht sehr überzeugend.

Keine Grundlage für Anlageentscheidungen

August und September verlaufen also im Schnitt durchwachsen. Der Oktober gilt wohl wegen zweier spektakulärer Börsencrashs in der Geschichte der Wall Street als gefährlich, dabei ist seine Bilanz unterm Strich freundlich.  Auch die Bekanntheit des positiven Mai-Effekts hilft den Anlegerinnen und Anlegern wenig. Denn wenn es so einfach wäre, könnte man sich leicht darauf einstellen. Börsenprofis beschreiben den Mai-Effekt eher als ein „empirisches Phänomen“.  Das Wissen um derartige saisonale Phänomene spielt aber bei einer Anlageentscheidung eine untergeordnete Rolle. Die Experten richten vielmehr ihren Blick auf fundamentale Kennzahlen zur Konjunktur, dem Zinsniveau und der Gewinnentwicklung der Unternehmen.

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