In Lütjenburg zeigt sich ein großes Beispiel für Nachhaltigkeit und Klimaschutz: Gemeinsam mit dem Partnerunternehmen get|2|energy GmbH & Co. KG hat die HanseWerk Natur GmbH das Wärmenetz von fossilen Brennstoffen auf Biomasse umgestellt. Dieser Schritt bringt grüne Nahwärme aus regionaler Biomasse in die Stadt und stellt die Weichen für eine CO₂-neutrale Wärmeversorgung bis 2040. Die Förde Sparkasse hat dieses Projekt finanziert.
Ein innovatives Konzept für die Wärmewende
Durch das innovative Projekt wird das Heizwasser für 350 Wohneinheiten und die Gemeinschaftsschule Lütjenburg nun hauptsächlich durch einen modernen Biomassekessel erwärmt. Die Investitionen in Höhe von rund zwei Millionen Euro zeigen die Entschlossenheit der Partnerunternehmen, nachhaltige Wärmeversorgung voranzutreiben.
Florian Burmeister, Geschäftsführer von get|2|energy, betont die Bedeutung solcher Biomasseanlagen für die Wärmewende: „Mit Biomasse betriebene Heizungsanlagen sind eine wichtige Option für die Wärmeversorgung und damit für die Energiewende im Wärmesektor.“ Die HanseWerk Natur und get|2|energy haben gemeinsam mit dem Einsatz eines Biomassekessels einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaschutz unternommen. Die Anlage zeichnet sich durch einen hohen Wirkungsgrad und moderne Keramikfilterelemente aus, die emissionsarmen Betrieb ermöglichen.
Einsatz von BtE®-Pellets: Eine nachhaltige Alternative zum Holz
Ein zentrales Element der neuen Anlage ist der Brennstoff: Anstelle der zunächst eingesetzten Holzpellets wird das System künftig mit innovativen BtE®-Pellets betrieben, die aus Gras- und Grünschnitt hergestellt werden. Dieser klimaneutrale Brennstoff wird regional in Schleswig-Holstein produziert und nutzt pflanzliches Schnittgut, das andernfalls ungenutzt verrotten würde. Damit gibt es keine Konkurrenz zum Holzmarkt, und gleichzeitig werden Ressourcen effizienter genutzt. Die Umstellung auf BtE®-Pellets bedeutet auch eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen: Laut Angaben der HanseWerk sinken die Emissionen im Vergleich zur bisherigen Erdgasversorgung um mehr als 85 Prozent. Dies entspricht einer jährlichen Einsparung von rund 900 Tonnen CO₂.
Einer der Erdgaskessel bleibt zunächst zum Abfedern von „Lastspitzen“ an Tagen mit hohem Wärmeverbrauch betriebsbereit. Doch bereits 95 Prozent der Wärme wird zukünftig in Lütjenburg auf Basis von Biomasse, also erneuerbaren Energien, produziert.
Förderung durch das BMWK
Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) unterstützt. Diese Förderung ist Teil der langfristigen Strategie, die Umstellung auf klimafreundliche Energien voranzutreiben und Projekte wie das in Lütjenburg zu ermöglichen.
HanseWerk Natur: Ein erfahrener Partner in Sachen Nachhaltigkeit
Die HanseWerk Natur GmbH, einer der größten Anbieter für Wärme- und dezentrale Energielösungen in Norddeutschland, verfügt über jahrzehntelange Erfahrung und betreibt mehr als 120 Nah- und Fernwärmenetze. Mit über 850 Kilometern Wärmeleitungen und maßgeschneiderten Energiekonzepten versorgt das Unternehmen zehntausende Privat- und Unternehmenskunden ganzjährig mit Wärme. HanseWerk Natur investiert gezielt in die Entwicklung und Nutzung nachhaltiger Technologien – von Blockheizkraftwerken über Wärmepumpenlösungen bis hin zu „Kalter Nahwärme“ in Neubaugebieten.
get|2|energy: Spezialist für erneuerbare Wärmeversorgung
Die get|2|energy GmbH & Co. KG entwickelt und betreibt Heizwerke und Wärmenetze, die überwiegend mit Biomasse betrieben werden. Als Tochtergesellschaft der getproject GmbH & Co. KG aus Kiel hat das Unternehmen umfassende Erfahrung in der Entwicklung und dem Betrieb von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien. Im Rahmen von Contracting-Modellen übernimmt get|2|energy Investitionen und stellt die langfristige Versorgung mit erneuerbarer Wärme sicher.
Fazit: Grüne Nahwärme als Modell für die Zukunft
Das Projekt in Lütjenburg zeigt, wie der Wandel hin zu erneuerbaren Energien in der Wärmeversorgung erfolgreich gestaltet werden kann. Der Einsatz von BtE®-Pellets, die aus regionalem Schnittgut hergestellt werden, ist ein zukunftsweisender Ansatz. Er schont Klima und Ressourcen und ermöglicht eine nachhaltige Wärmeversorgung. Die grüne Nahwärme ist somit nicht nur ein Gewinn für die Umwelt, sondern auch ein Modell, das bundesweit Nachahmer finden könnte – eine echte Erfolgsgeschichte für die Wärmewende in Deutschland.