So machen die Deutschen Urlaub

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Touristenpaar von Mann und Frau machen ein Selfie von sich, wie sie Eis in der Waffel am Meer essen

Die Sehnsucht nach Erholung ist ungebrochen – aber das Reiseverhalten der Deutschen wandelt sich: teurer, bewusster, vielfältiger. Was heute zählt, wohin es die Menschen zieht und wie Sie mit kluger Planung finanziell für den Urlaub vorbereitet sind.

Urlaubstrends: Wohin zieht es die Deutschen?

Am liebsten bleiben die Deutschen im eigenen Land. Auch 2024 war Deutschland das meistgewählte Reiseziel. Die Mischung aus vertrauter Umgebung, kurzen Wegen und viel Abwechslung überzeugt. Hinzu kommt: Der Inlandstourismus hat in den vergangenen Jahren deutlich investiert. Neue Unterkünfte, verbesserte Infrastruktur und nachhaltige Angebote machen das Reisen im eigenen Land noch attraktiver.

Besonders gefragt waren wie in den Vorjahren Bayern und Mecklenburg-Vorpommern. Während das eine Bundesland mit Bergpanorama und Biergarten lockt, punktet das andere mit Stränden, Seen und Fischbrötchen. Baden-Württemberg hat in den letzten Jahren stark aufgeholt. Regionen wie der Schwarzwald oder die Schwäbische Alb werden zunehmend als Ziele für erholsamen Aktivurlaub geschätzt. Auch andere Bundesländer gewinnen an Bedeutung. Viele Menschen entdecken Deutschland neu, jenseits der bekannten Pfade.

Blick über die Landesgrenzen

Auch europaweit bewegt sich etwas: Spanien steht weiterhin an der Spitze, verliert aber an Zuspruch. Italien hält seinen Platz. Die Türkei erlebt ein starkes Comeback. Griechenland und Österreich profitieren von gesunkenen Tageskosten. Für viele ein entscheidender Faktor. 

Hinzu kommt ein neuer Entdeckergeist. Statt zu Pauschalangeboten und bekannten Reisezielen zieht es viele zu kleineren, ruhigeren und persönlicheren Alternativen. Preis, Politik, Wetter und Vorlieben bestimmen mit, wohin es geht. Die einen zieht es ans Meer, die anderen in die Berge. Immer häufiger, aber an Orte, die noch nicht jeder und jede kennt.

Quelle: BAT Stiftung für Zukunftsfragen

Wie reisen wir? Verkehrsmittel im Vergleich

Im Jahr 2023 blieb das Auto das bevorzugte Verkehrsmittel der Deutschen: Laut einer Umfrage der VHV Versicherungen reisten rund 58 Prozent der Urlauber:innen mit dem eigenen Wagen in die Ferien – sei es in die Berge, ans Meer oder zu Verwandten im Inland. Besonders Familien schätzen die Flexibilität und den Platz für Gepäck.

Das Flugzeug nutzten 38 Prozent der Befragten, deutlich mehr als Bahn oder Fernbus. Trotz Klimadebatte bleibt das Fliegen insbesondere bei Fernreisen gefragt. Die Bahn lag mit 25 Prozent auf Platz 3. Sie ist vor allem bei innerdeutschen Zielen und Städtereisen eine attraktive Option, insbesondere für Menschen mit Nachhaltigkeitsbewusstsein.

Was kostet der Urlaub?

Urlaub bleibt ein großes Stück Lebensqualität aber auch ein erheblicher Kostenfaktor. 2024 gaben die Urlauber:innen pro Person durchschnittlich 1.544 Euro aus. Damit bleiben die Ausgaben gegenüber dem Vorjahr stabil, aber sind fast 50 Prozent höher als vor 10 Jahren.

Etwas entspannter sieht es bei den Tageskosten aus: Sie sanken leicht auf 122 Euro. Besonders deutlich spürbar war das in Griechenland. Auch Spanien und Österreich wurden im Schnitt günstiger. In der Türkei und in Kroatien hingegen mussten Urlauber:innen zuletzt mehr bezahlen.

Tipp Ihrer Sparkasse: Ein Unter- oder Nebenkonto als separates Urlaubskonto kann helfen, gezielt Rücklagen für die nächste Reise zu bilden. So behalten Sie den Überblick über Ihr Budget und können entspannter planen.

Urlaubstage und Urlaubsgeld: Wer hat wie viel?

Urlaubstage:

In Deutschland beträgt der gesetzliche Mindesturlaubsanspruch bei einer 5-Tage-Woche 20 Tage pro Jahr. Tatsächlich liegt der durchschnittliche Urlaubsanspruch jedoch deutlich höher.

Die Anzahl der Urlaubstage variiert je nach Bundesland, Branche, Unternehmensgröße und Position. Beispielsweise haben Arbeitnehmer:innen in Baden-Württemberg mit durchschnittlich 28,8 Urlaubstagen die meisten freien Tage, während Sachsen mit 27,2 Tagen am unteren Ende liegt. 

Urlaubsgeld:

Im Jahr 2024 erhielten 46,8 Prozent der Tarifbeschäftigten in Deutschland Urlaubsgeld. Der durchschnittliche Bruttobetrag liegt bei 1.644 Euro, was einem Anstieg von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. 

Die Höhe des Urlaubsgeldes variiert stark je nach Branche und Region. So erhalten Tarifbeschäftigte in Westdeutschland durchschnittlich 1.692 Euro, während es in Ostdeutschland 1.196 Euro sind.

Was machen die Deutschen im Urlaub?

Erholungs- und Badeurlaub: Diese Urlaubsform bleibt weiterhin sehr beliebt. Viele Reisende suchen Entspannung an Stränden oder in Wellnesshotels, sowohl im Inland als auch im Ausland.

Städtereisen: Städtereisen erfreuen sich großer Beliebtheit. Kulturelle Angebote, Sehenswürdigkeiten und kulinarische Erlebnisse ziehen viele Urlauber und Urlauberinnen in deutsche und europäische Metropolen.

Aktivurlaub: Wandern, Radfahren und andere sportliche Aktivitäten sind für viele Reisende ein fester Bestandteil des Urlaubs. Die deutschen Mittelgebirge und Alpenregionen bieten hierfür ideale Bedingungen.

Kurztrips: Kurzurlaube von 3 bis 4 Tagen, oft über verlängerte Wochenenden, sind besonders bei Berufstätigen beliebt. Sie ermöglichen eine schnelle Auszeit vom Alltag.

Fernreisen: Trotz gestiegener Kosten bleibt die Sehnsucht nach fernen Ländern bestehen. Reiseziele in Asien und der Karibik werden weiterhin gerne besucht.

Nachhaltig reisen: Geht das überhaupt?

Nachhaltiges Reisen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Laut einer Studie des Umweltbundesamts wünschen sich 49 Prozent der Deutschen ökologisch verträgliche Urlaubsreisen, während 61 Prozent sozialverträgliche Reisen bevorzugen.

Trotz dieses Bewusstseins bleibt die Umsetzung herausfordernd: Nur etwa 5 Prozent der Reisenden nutzen CO₂-Kompensationsangebote, und nachhaltig zertifizierte Unterkünfte werden selten gezielt gebucht. 

Praktische Tipps für nachhaltiges Reisen:

  • Verkehrsmittelwahl: Wer Bahn oder Fernbus nutzt, kann im Vergleich zum Flugzeug oft Emissionen einsparen. Gerade bei innerdeutschen oder europäischen Zielen lohnt sich der Vergleich.
  • Unterkünfte: Es gibt Hotels oder Pensionen mit Umweltzertifikaten wie dem EU Ecolabel oder dem „Blauen Engel“. Wer darauf achtet, unterstützt Anbieter mit einem bewussten Umgang mit Ressourcen.
  • Konsumverhalten: Lokale Märkte, kleinere Restaurants und regionale Produkte bieten oft authentische Erlebnisse und stärken gleichzeitig die Wirtschaft vor Ort.
  • Reisedauer: Längere Aufenthalte an einem Ort können nachhaltiger sein als viele kurze Trips. Wer langsamer reist, erlebt oft mehr und minimiert den CO₂-Fußabdruck.

Finanzplanung für den Urlaub: So unterstützt Sie Ihre Sparkasse

Egal ob Städtetrip, Strandurlaub oder Fernreise: Wer gut vorbereitet ist, kann den Urlaub unbeschwerter genießen. Dazu gehört auch eine durchdachte Finanzplanung.

Reisebudget frühzeitig festlegen: Ein klar definiertes Budget hilft, ungewollte Ausgaben zu vermeiden. Mit einem separaten Urlaubskonto behalten Sie jederzeit den Überblick. Daueraufträge für regelmäßiges Sparen machen die Vorbereitung besonders einfach.

Zahlungsmittel für unterwegs: Ob Hotel, Mietwagen oder Restaurant: eine Kreditkarte ist im Urlaub fast unverzichtbar. Achten Sie darauf, dass Ihre Karte für den Auslandseinsatz freigeschaltet ist, und informieren Sie sich vorab über mögliche Gebühren. Viele Sparkassen bieten Kreditkarten mit Reiserabatten, Bonusprogrammen oder integrierten Versicherungen an.

Währungsumrechnung und Bargeld: In Ländern ohne Euro sollten Sie Bargeld in Landeswährung in angemessener Höhe mitnehmen. Geldautomaten vor Ort sind meist verfügbar, aber Gebühren können variieren. Informieren Sie sich bei Ihrer Sparkasse über günstige Konditionen und tauschen Sie gegebenenfalls vorab Geld um.

Absicherung im Notfall: Eine Auslandsreisekrankenversicherung schützt vor hohen Kosten bei Krankheit oder Unfall. Auch Reiserücktritts- und Gepäckversicherungen sind je nach Reiseziel und Reiseart sinnvoll. Viele dieser Leistungen sind bei bestimmten Sparkassen-Kreditkarten inklusive.

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