Geldautomaten – ein kleines Wunderwerk der Technik. Sie versorgen uns auf der ganzen Welt mit Bargeld. In Deutschland betreiben allein die Sparkassen 24.000 Stück. Aber was passiert im Inneren? Wie funktioniert eigentlich ein Geldautomat?
Der Geldautomat – ein paar Fakten
In den 60er Jahren kamen die ersten Geldautomaten auf den Markt. Seitdem sind die Automaten stetig schneller, sicherer und funktionstüchtiger geworden. Je nach Ausstattung kostet ein neuer Geldautomat 10.000€ bis 30.000€ – natürlich ohne Inhalt in Form von Geldscheinen.
Wie kommt das Geld rein?
Das benötigte Geld wird bei der Bundesbank bestellt. Eine Software im Automaten weiß jederzeit, wie viele Scheine noch vorrätig sind. Außerdem kalkuliert diese die optimale Anzahl der jeweiligen Scheine für die nächste Befüllung und den Zeitpunkt dafür. Wie oft und wie viel Geld an einem Geldautomaten abgehoben wird, spielt für diesen Zeitpunkt eine sehr große Rolle. Einige Automaten müssen mehrmals pro Woche befüllt werden, andere einmal alle zwei Wochen. Welche Scheine an einem Geldautomaten verfügbar sind, entscheidet das betreibende Finanzinstitut.
Das benötigte Geld wird von der Bundesbank aus mit einem Werttransportunternehmen in ein Cashcenter transportiert. Von dort aus bringen es Geldboten in einem Geldtransporter zu den jeweiligen Automaten und befüllen diese. Manchmal müssen sie allerdings auch einen Teil der Scheine entnehmen, wenn der Geldautomat durch Einzahlungen zu voll geworden ist.
Und wie kommt’s wieder raus?
Sie kennen das: Girocard oder Kreditkarte in den Schlitz, PIN eingeben, Betrag auswählen und schon spuckt der Geldautomat die gewünschten Scheine aus – eine Abhebung funktioniert weltweit genau so. Der entsprechende Betrag wird von Ihrem Girokonto abgebucht. Während Sie Ihre Karte in den Automaten schieben, wird der Magnetstreifen der Karte ausgelesen. Dadurch ist dann Ihr Name bekannt, bei welchem Finanzinstitut Sie Kunde sind und wie Ihre Kontonummer lautet. Danach sendet der Computer im Inneren die Daten an das Rechenzentrum Ihrer Sparkasse oder Bank. Nachdem Ihre Kartendaten dort erkannt wurden, müssen Sie Ihre PIN eingeben. Diese und eine ausreichende Kontodeckung werden daraufhin elektronisch überprüft.
Haben Sie Ihre PIN korrekt eingegeben und Ihr Kontostand lässt die Auszahlung des gewünschten Betrags zu, greift der Geldautomat auf die vier bis acht Bargeldkassetten im Inneren zu. Die entsprechende Menge an Bargeld wird (in gewünschter oder automatischer Stückelung) aus diesen herausgezogen und über Transportbänder in das Ausgabefach befördert. Sensoren überprüfen, wie viele Scheine sich bewegen und ausgegeben werden. Sie merken auch, wenn Scheine aneinander kleben oder stark beschädigt sind. Fehlerhafte Scheine wandern direkt in eine zusätzliche dafür vorgesehene Kassette. Hier landet übrigens auch das Geld, welches Sie eventuell einmal vergessen haben heraus- und mitzunehmen. Bevor sich nun die Ausgabeklappe öffnet, kommt Ihre Giro- oder Kreditkarte wieder heraus. Sobald Sie diese entnommen haben, öffnet sich die Klappe.
Entnehmen Sie Ihre Karte nicht, wird auch kein Geld herausgegeben. Aus Sicherheitsgründen wird Ihre Karte nach kurzer Zeit einbehalten, um einen Missbrauch durch Dritte auszuschließen. In diesem Fall wenden Sie sich bitte an das zuständige Geldinstitut.
Wie steht’s um die Sicherheit?
Wenig überraschend: Geldautomaten sind ein beliebtes Ziel von Kriminellen. Immer wieder kommt es zu Sprengstoffanschlägen, Aufbruchsversuchen oder Manipulation. Ob ein solcher Angriff Erfolg hat, hängt davon ab, wie gut der jeweilige Automat gesichert ist.
Was tun wir, damit das Geld unserer Kunden sicher ist? Alle Geldautomaten bestehen aus Metall oder Kunststoff. Der Tresor im Inneren ist mehrlagig aus Stahl und Mineralverbund hergestellt. Je nach Bauart liegt das Gewicht zwischen 500 und 1000 Kilogramm. Kameras sorgen dafür, Betrüger im optimalen Fall zu identifizieren. Um immer neuen Betrugsmaschen wie Skimming oder Cash Trapping entgegenzuwirken, werden die Geldautomaten regelmäßig aufgerüstet.