Haben Sie Falschgeld im Portemonnaie?

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Falschgeld

Ob an der Supermarktkasse oder beim privaten Verkauf – Falschgeld kann überall auftauchen. Laut der Deutschen Bundesbank wurden allein im ersten Halbjahr 2025 rund 36.000 gefälschte Euro-Banknoten im Gesamtwert von etwa 2,1 Millionen Euro sichergestellt. Damit ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 8  % gestiegen. Hier erfahren Sie, was Sie tun sollten, wenn Sie Falschgeld in die Hände bekommen.

Welche Banknoten sind besonders betroffen?

Ein Großteil der Fälschungen betrifft weiterhin mittelhohe Stückelungen:

NotenAnzahlAnteil (gerundet)Veränderung zum Vorhalbjahr
5 €5852 %+ 6 %
10 €1.7225 %− 20 %
20 €7.78021 %− 13 %
50 €18.78851 %+ 27 %
100 €6.13717 %+ 38 %
200 €1.3114 %− 47 %
500 €2871 %− 32 %
Gesamt36.610 

Quelle: Tabelle von der Deutschen Bundesbank für das 1. Halbjahr 2025

Fälscher:innen bevorzugen Scheine, die häufig im Alltag verwendet werden – insbesondere die 50- und 20-Euro-Banknoten.

Nach Ansicht von Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz bleibt die Wahrscheinlichkeit, in Deutschland mit Falschgeld in Berührung zu kommen, aber weiter gering. So entfielen rein rechnerisch nur etwa neun falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner:innen. Europaweit lag der Durchschnitt im vergangenen Jahr mit 13 Falschgeldscheinen pro 10.000 Einwohner:innen minimal höher.

Wie erkenne ich Falschgeld?

Bei diesen Fälschungen ist auf der Vorderseite „MovieMoney“ bzw.auf der Rückseite „Prop copy“ aufgedruckt. Bei einigen dieser Fälschungen wurde der Aufdruck „MovieMoney“ überdeckt und durch die Imitation einer Unterschrift ersetzt. Quelle: Deutsche Bundesbank

Damit Sie gar nicht erst in den Besitz von Falschgeld gelangen, sollten Sie das Geld überprüfen. Es gibt verschiedene Sicherheitsmerkmale, die Sie durch Fühlen, Kippen und Sehen erkennen können (z. B. Baumwollpapier, Reliefdruck, Wasserzeichen, Sicherheitsfaden). Zudem ist es möglich, mit einer UV-Lampe Sicherheitsmerkmale wie fluoreszierende Fasern, EU-Flagge, Sterne und Kartenelemente sichtbar zu machen. Mehr dazu lesen Sie auch auf der Internetseite der Deutschen Bundesbank.

Gibt es auch falsche Münzen?

Auch Münzen werden immer wieder gefälscht, am häufigsten die 2-Euro-Münze (91 %). In drei Schritten können Sie i. d. R. ganz einfach erkennen, ob Sie eine echte oder eine falsche Münze in den Händen halten:

1. Gesamteindruck
Echte Euro-Münzen haben klare und deutliche Konturen, die sich von der restlichen Oberfläche klar abheben. Im Gegensatz dazu wirken falsche Münzen meist unscharf und „verkleckst“. Insbesondere sollten Sie auf den Rand der Münzen achten: Bei echten Münzen ist die Riffelung sauber ausgeprägt, bei Falschgeld wirkt der Rand meistens unsauber. Das fällt vor allem bei der 2-Euro-Münze auf, die am Rand beschriftet ist. Falsche Münzen weisen häufig einen ungleichmäßigen Abstand der einzelnen Schriftzeichen auf.

2. Beschichtung
Oft erkennen Sie schon an der Farbe, ob es sich um eine echte oder falsche Münze handelt. Falschmünzen werden bereits nach kurzer Zeit fleckig, da sich die Beschichtung relativ schnell abnutzt.

3. Magnettest
Der Mittelteil der 1- und 2-Euro-Münzen ist magnetisch. Sie werden von einem Magneten leicht angezogen und fallen bei sanftem Schütteln wieder von dem Magneten ab. Die falschen Varianten davon sind entweder gar nicht magnetisch oder werden von einem Magneten sehr stark angezogen, sodass sie sich nicht so leicht abschütteln lassen.

Was passiert, wenn ich mit Falschgeld bezahle?

Wer Falschgeld wissentlich weitergibt oder damit bezahlt, macht sich strafbar – auch dann, wenn der Schein oder die Münze zunächst unwissentlich angenommen wurde und später weitergegeben wird. Denn nicht nur die Herstellung von Falschgeld ist zieht juristische Konsequenzen nach sich, sondern auch die Weiterverbreitung. Laut Strafgesetzbuch drohen bei der Inverkehrbringung von Falschgeld Geldstrafen oder Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren. Beim gewerbsmäßigen Handel oder bei bandenmäßiger Fälschung kann das Strafmaß deutlich höher ausfallen.

Was soll ich tun, wenn ich mir nicht sicher bin, ob es falsches oder echtes Geld ist?

Geldscheine

Wenn Sie den Verdacht haben, Falschgeld in den Händen zu halten:

  1. Geben Sie den Schein oder die Münze nicht weiter! – Das ist strafbar.
  2. Wenden Sie sich an die nächstgelegene Polizeidienststelle, Ihre Sparkasse oder direkt an eine Filiale der Deutschen Bundesbank.
  3. Dort wird die Echtheit geprüft und bei einem echten Schein erhalten Sie den Gegenwert ausgezahlt, bei Münzen jedoch nicht.
  4. Bei Falschgeld gibt es keinen Ersatz, da es sich nicht um ein gesetzliches Zahlungsmittel handelt.

So schützen Sie sich

  • Seien Sie besonders bei Bargeschäften zwischen Privatpersonen vorsichtig.
  • Prüfen Sie größere Scheine immer mit den oben genannten Methoden.
  • Verwenden Sie ggf. eine UV-Prüflampe, wie sie auch in vielen Kassensystemen zum Einsatz kommt.
  • Achten Sie bei 2-Euro-Münzen auf Farbe, Gewicht und Prägung – auffällige Abweichungen sind oft ein Indiz.

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