Die Teuerungsrate in der Eurozone hat im Juni ein neues Allzeithoch erreicht. Wie das Statistikamt Eurostat heute mitteilte, zogen die Verbraucherpreise durchschnittlich um 8,6 Prozent binnen Jahresfrist an.
Damit ist die Inflationsrate mehr als viermal so hoch wie die Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB). Analysten hatten im Juni lediglich eine Teuerungsrate von 8,4 Prozent prognostiziert. Im Mai hatte die Inflation bei 8,1 Prozent gelegen, im April bei 7,4 Prozent. Den Statistikern nach waren die hohen Energiepreise weiterhin Haupttreiber der Inflation.
Kein Ende in Sicht
Der Rückgang der russischen Gasimporte könnte zu einer noch weiter ausufernden Teuerung in Europa führen. Sollte die Gasdrosselung in den kommenden Wochen nicht behoben werden, sei laut Bankanalysten eine „viel höhere Inflation“ zu befürchten.
Lebensmittelpreise dürften steigen
In Deutschland müssen sich Verbraucherinnen und Verbraucher auf weiter steigende Lebensmittelpreise einstellen. Wie das Ifo Institut heute auf Basis einer Umfrage mitteilte, will fast jeder Händler für Nahrungs- und Genussmittel seine Preise erhöhen. Die sogenannten Preiserwartungen liegen demnach bei 98,9 Punkten und damit nur knapp unter dem theoretischen Maximalwert von 100. Auch in den übrigen Sparten des Einzelhandels will eine Mehrheit der Befragten ihre Preise anheben. Dort stiegen die Preiserwartungen auf 78,6 Punkte von zuvor 75,5.