Bargeldservice in Supermärkten & Co.

Das bargeldlose Bezahlen mit der Girocard beim Einkaufen in Supermärkten und Geschäften ist heutzutage längst üblich. Und wenn Sie doch mal Bargeld brauchen? Dann können Sie dieses in den meisten Läden direkt bequem an der Kasse abheben. 2023 ist das Volumen der Auszahlungen an den deutschen Ladenkassen auf 12,31 Mrd. Euro gestiegen, so das Kölner Handelsforschungsinstituts EHI. Zum Vergleich: 2019 hatte dieser Wert noch bei 2,23 Mrd. Euro gelegen. Wir haben für Sie zusammengefasst, was Sie beim Bargeldservice beachten müssen.

Wie funktioniert der Bargeldservice?

Der Bargeldservice ist immer mit der Girocard nutzbar, mittlerweile haben einige Händler:innen ihn ebenfalls auf Debit- und Kreditkarten von Mastercard oder Visa erweitert. Grundsätzlich funktioniert das Geldabheben ähnlich wie das Bezahlen mit Karte an der Ladenkasse:

1. Alle Einkäufe werden über das Band gezogen, der Gesamtpreis wird von der/dem Kassierer:in genannt.
2. Sie kündigen an, mit der Karte zahlen zu wollen – und sagen direkt dazu, dass Sie zusätzlich noch Bargeld abheben möchten. (Hinweis: Wenn Sie den Wunsch erst nach dem Bezahlen äußern, ist dies meist zu spät und die Bezahlung muss u. U. storniert werden, bevor Ihnen doch noch Geld ausgezahlt werden kann!)
3. Auf dem Kartenterminal wird die Gesamtsumme angezeigt (also Kaufsumme plus Bargeldwunsch). Sie stecken die Karte wie beim üblichen Bezahlvorgang in das Lesegerät ein bzw. legen sie auf. 
4. In den meisten Fällen müssen Sie die Buchung durch eine PIN-Eingabe freigegeben, der komplette Betrag wird dann als ein Vorgang von Ihrem Konto abgebucht. 

Hinweis: Achten Sie bei der Eingabe Ihrer PIN stets darauf, dass Sie die Hand über die Tastatur des Kartenlesegeräts halten sowie einen Mindestabstand zu anderen Kund:innen einhalten. So vermeiden Sie, dass Ihre Geheimzahl ausgespäht wird.

Gibt es einen Mindesteinkaufswert?

Die Märkte setzen fast immer voraus, dass Sie im Laden auch etwas kaufen, um den Bargeldservice nutzen zu können. Die Bedingungen für die Nutzung des Bargeldservices legen die Händler:innen selbst fest ­– meist liegt der Mindestbetrag aber unter 20 Euro.

Händler	Mindestbetrag und Kartenart*
Aldi Süd	ab 5 Euro Einkaufswert mit Girocard, Debit- oder Kreditkarte (bei Aldi Nord nicht möglich)
Netto Marken-Discount	ab 10 Euro Einkaufswert mit Giro- oder Kreditkarte (beim schwarzen Netto mit dem Hund bereits ab 5 Euro)
Penny	ab 10 Euro Einkaufswert mit Girocard
Rewe	ab 0,01 Euro Einkaufswert mit Girocard
Lidl	ab 5 Euro Einkaufswert mit Girocard
Müller	ab einem Produkt mit Girocard oder Kreditkarte
Rossmann	ab 10 Euro Einkaufswert mit Girocard, Debit- oder Kreditkarte
dm	ab einem Produkt mit Girocard, Debit- oder Kreditkarte

Wie viel kann ich maximal abheben?

Der Auszahlungsbetrag ist aufgrund einer Vorgabe der Deutschen Kreditwirtschaft immer auf 200 Euro begrenzt. Wenn Sie eine größere Summe Bargeld abheben möchten, sollten Sie dies im Einzelhandel möglichst erst nachmittags tun. Denn vor allem in den Morgenstunden kann es passieren, dass es beim Geldabheben im Einzelhandel Probleme gibt. Dies liegt daran, dass die Kassen in den Läden morgens noch nicht prall mit Bargeld gefüllt sind.

Wer profitiert vom Bargeldservice?

Sowohl Kund:innen als auch Händler:innen und Banken profitieren vom Bargeldservice.

Kund:innen: Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Mit dem Bargeldservice im Einzelhandel sparen Sie sich einen zusätzlichen Weg zum Geldautomaten ­– und die Suche nach einem geeigneten Ihrer Bank. Zudem fallen beim Geldabheben i. d. R. keine zusätzlichen Kosten für Sie an (wie beispielsweise bei der Nutzung eines GAA eines fremden Instituts).

Händler:innen: Handel und Tankstellen verringern durch den geringeren Kassenbestand ihr Überfallrisiko. Dadurch muss auch weniger Bargeld abtransportiert werden, die Kosten für den Geldtransport mit Sicherheitsunternehmen und die Versicherung sinken. Darüber hinaus stärkt der Bargeldservice ein positives Image, die Serviceorientierung trägt zur Kundenbindung bei. Und durch den festgelegten Mindestumsatz landet mitunter der ein oder andere Artikel mehr als eigentlich benötigt im Einkaufskorb, was wiederum den Umsatz ankurbelt.

Banken: Für den Bargeldservice bezahlen die Handelsunternehmen Gebühren, die sie an die Banken abführen müssen. Diese liegen nach Angaben des EHI pro Girocard-Transaktion zwischen 0,1 und 0,2 Prozent des ausgezahlten Betrages. Großen Ketten wie zum Beispiel Rewe verhandeln ihre Konditionen individuell mit den Banken. 

Kann ich auch woanders Geld abheben? 

Neben allen großen Supermarktketten bieten mittlerweile viele Discounter und Drogerien den Bargeldservice an. Einzige Ausnahme: Aldi Nord zahlt bisher kein Bargeld aus! Außerdem gibt es den Service auch bei Baumärkten (z. B. OBI, toom) und Shell-Tankstellen. Das Bargeldabheben an der Shell-Tankstelle funktioniert ebenso wie im Supermarkt. Vorteil: Es ist selbst dann möglich, wenn Sie keinen Kraftstoff tanken oder andere Einkäufe an der Tankstelle tätigen. Für Postbank und Cash Group Kund:innen ist dieser Service kostenlos. Kund:innen anderer Institute (z. B. der Sparkasse) zahlen an ihre Bank die für Abhebungen an Fremdautomaten übliche Gebühr. An anderen Tankstellen ist der Bargeldservice bisher nicht verfügbar, allerdings befindet sich vor Ort meistens ein Geldautomat.

Übrigens: Hier finden Sie immer die nächstgelegene Filiale oder den nächsten Geldautomaten der Förde Sparkasse an Ihrem Standort.