Der Bitcoin sorgt immer wieder für Aufsehen – erst Rallye, dann Einbruch. Zuletzt katapultierte ihn Trumps Wahlsieg auf mehr als 106.000 US-Dollar. Doch nun hat er wieder deutlich an Wert verloren. Dennoch sind einige Prognosen optimistisch. Warum?
Die Kryptowährung bleibt volatil – starke Schwankungen setzen sich fort
Enorme Wertanstiege, abrupte Rücksetzer und hohe Volatilität: Der Bitcoin (BTC) bleibt ein Spekulationsobjekt mit starken Kursbewegungen. Innerhalb von vier Jahren kletterte die Kryptowährung von 6.200 US-Dollar auf über 106.000 US-Dollar im Dezember 2024 – ein Plus um das Siebzehnfache.
Doch die Euphorie hielt nicht lange. Innerhalb von vier Wochen fiel der Bitcoin-Kurs um 20 % auf rund 84.000 US-Dollar. Noch Ende Januar 2025 lag er bei über 105.000 US-Dollar.
Sein bisheriges Rekordhoch erreichte der Bitcoin nach den US-Präsidentschaftswahlen. Donald Trump hatte zuvor angekündigt, die USA zur „Krypto-Hauptstadt der Welt“ zu machen – ein Signal, das Hoffnungen auf eine breitere Akzeptanz und möglicherweise lockerere Regulierung befeuerte. Viele Analystinnen und Analysten erwarteten sogar, dass der Bitcoin bis zu Trumps Amtseinführung Ende Januar die Marke von 120.000 US-Dollar knacken würde.
Prognosen gehen auseinander
Doch seit seinem Wahlsieg schweigt Trump zu diesem und anderen Plänen, wie etwa dem Aufbau einer staatlichen Bitcoin-Reserve durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Das hat Unsicherheit unter den Anlegerinnen und Anlegern geschürt – und der Kursrutsch setzte ein. Zusätzlich belasten Trumps Ankündigungen die Märkte, andere Länder mit Strafzöllen belegen zu wollen. Daher warnen einige Experten nun vor einem weiteren Kurseinbruch auf 80.000 US-Dollar oder darunter.
Andere Investoren wie die Investmentbanken JPMorgan oder Blackrock halten an ihren langfristigen Prognosen von 146.000 oder 200.000 US-Dollar fest. Das Beratungsunternehmen Bernstein Research sieht den Bitcoin-Kurs im laufenden Jahr ebenfalls bei 200.000 US-Dollar. Vorhersagen bis zum Jahr 2030 deuten sogar darauf hin, dass der Bitcoin Kurs möglicherweise bis zu 700.000 oder sogar 1 Million US-Dollar erreichen könnte. Diese Spekulationen basieren auf verschiedenen Faktoren, darunter Marktanalysen und historische Daten.
Doch nicht alle Analysten sind so optimistisch. Es gibt auch zahlreiche Stimmen, die zur Vorsicht mahnen. Sie verweisen auf die Gefahr steigender Zinsen und möglicher regulatorischer Eingriffe. Daher bleibt die Bitcoin-Analyse für Investoren ein zentraler Bestandteil. Beide Faktoren könnten dazu führen, dass Anlegerinnen und Anleger schon bald ihr Kapital in weniger volatile Coins oder andere Assets umschichten.
EU will Kryptomarkt regulieren
In der der Europäischen Union (EU) gab es zwischenzeitlich sogar Pläne, den Bitcoin-Handel zu verbieten. Ein Vorschlag des Ausschusses für Wirtschaft und Währung (ECON) sah vor, Krypto-Dienstleistungen, die auf ökologisch nicht nachhaltigen Konsensmechanismen beruhen (wie beim Bitcoin) zu untersagen.
Das ist Schnee von gestern. Stattdessen arbeitet die EU nun an einer umfassenden Regulierung des Kryptomarktes, um Risiken einzudämmen und gleichzeitig Innovationen zu fördern.
Der Ansatz konzentriert sich auf mehrere Bereiche:
- Markets in Crypto-Assets (MiCA) Verordnung: Diese Verordnung zielt darauf ab, einen einheitlichen Rechtsrahmen für Kryptowerte in der EU zu schaffen. Sie soll Anfang 2025 in Kraft treten.
- Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung: Neue Regeln sollen die Rückverfolgung und Identifizierung von Kryptowerte-Transfers ermöglichen.
- Verbraucherschutz: Die Regulierung soll Investorinnen und Investoren besser schützen und Transparenz erhöhen.
- DAC8: Ein Gesetz zur Überwachung von Krypto-Transaktionen innerhalb der EU ist für Anfang 2026 geplant.
Zwischen digitaler Münze, virtueller Wertsteigerung und realen Risiken
Der Bitcoin entstand 2009. Seitdem ist er (fälschlicherweise) zu einem Synonym für andere digitale Währungen wie Ethereum, Ripple, Litecoin oder Peercoin geworden. Dabei ist der mittlerweile weltweit etablierte Begriff digitale Währung ohnehin irreführend, da der Bitcoin keine Währung im traditionellen Sinn ist. Währungen sind staatlich kontrollierte und regulierte gesetzliche Zahlungsmittel. Das ist bei Bitcoin & Co. nicht der Fall.
Trotz der beeindruckenden Rallye warnen Experten vor den Risiken. Die extreme Volatilität des Preises macht ihn zu einer riskanten Wette. Zudem nehmen Hacks und Betrügereien im Krypto-Sektor zu. Allein in den ersten 9 Monaten des Jahres 2024 wurden Verluste von mehr als 2 Milliarden Dollar gemeldet – ein Anstieg um 72 Prozent gegenüber dem gesamten Vorjahr.
Das kleine Bitcoin-Einmalseins
Die Bezeichnung Bitcoin stammt aus dem Englischen. Auf Deutsch heißt sie „digitale Münze“. Im Gegensatz zu Euro, Dollar oder Pfund existieren digitale Währungen lediglich virtuell. Um sie besser zu verstehen, helfen einige Punkte:
- Bitcoins und Co. sind dezentrale virtuelle Währungen.
- Sie sollen einen Gegenentwurf zu dem heute bestehenden Geldsystem darstellen.
- Es gibt daher keine Zentralbank, die diese „Währungen“ in Umlauf bringt. Vielmehr werden sie von Privatpersonen oder privaten Institutionen geschaffen.
- Auch das ihnen zugrundeliegende Zahlungssystem wird ausschließlich virtuell abgewickelt.
- Bitcoins werfen keine Zinsen ab. Ihr Wert hängt – bei einer festgelegten Geldmenge von 21 Millionen Stück – allein von der Nachfrage ab.
- Der BTC-Quellcode ist öffentlich. So kann theoretisch jeder Mensch eine eigene virtuelle Währung nach diesem Vorbild erstellen.
- Neue Einheiten der digitalen Währung können unter sehr hohem Strom- und Rechenaufwand auf privaten Computern erzeugt werden. Das bezeichnet man als Bitcoin-Mining.
- Neben dem Mining können Nutzerinnen und Nutzer an Bitcoins kommen, indem sie sie als Zahlungsmittel für ein Produkt oder eine Dienstleistung akzeptieren.
- Oder man tauscht reale Währungen auf einer der Handelsplattformen im Internet für Kryptowährungen in BTC.
- Nutzerinnen und Nutzer können bei Überweisungen oder beim Handel anonym bleiben.
- Dieser Umstand erleichtert nach Auffassung vieler Kritiker die kriminelle Nutzung in Form von Geldwäsche.
Sicherer Hafen: Löst Bitcoin Gold als Ersatzwährung ab?
Außerdem interessant: Die international zunehmende Akzeptanz der weltweit bekanntesten Kryptowährung. Anfang 2024 hat die US-Börsenaufsicht SEC den Wunsch zahlreicher Investmentbanken erfüllt und 11 Bitcoin-ETFs zugelassen. Diese börsengehandelten Indexfonds stellen einen Bruch mit dem herkömmlichen System der Indexfonds dar. Denn sie haben lediglich einen zugrundeliegenden Wert: die Entwicklung des Bitcoins. Nachdem der Kurs in den ersten beiden Tagen nach der ETF-Freigabe um knapp 10 Prozent eingebrochen war, kletterte er auf mehr als 51.000 US-Dollar. Die von den großen Anlegern erhoffte „God Candle“, also den direkten Fahrstuhl auf 100.000 US-Dollar, verfehlte der Kurs aber damit bei weitem.
Dennoch halten viele Investmentbanken wie JPMorgan oder Blackrock an ihren langfristigen Kursprognosen fest. Eine der Erklärungen dafür: Er werde als Alternative zu Gold als Ersatzwährung an Popularität gewinnen.
Dieses Argument ist zwar sehr umstritten. Aber ein Blick auf die Vor- und Nachteile beider Assets lohnt dennoch:
Bitcoin
- Bitcoin bietet im Vergleich zu Gold logistische Vorteile bei Transfer und Lagerung, besonders in Zeiten geopolitischer Spannungen.
- Die Technologie ermöglicht schnellere und kostengünstigere grenzüberschreitende Transaktionen.
- Die hohe Volatilität des Bitcoin-Kurses macht ihn als stabilen Wertspeicher weit weniger geeignet als Gold.
- Bitcoin hat keinen intrinsischen Wert oder praktischen Nutzen außerhalb seiner Funktion als Wertspeicher oder Spekulationsobjekt.
Gold
- Gold hat eine jahrtausendelange Geschichte als Wertspeicher und genießt weltweites Vertrauen.
- Es wird in der Industrie und Schmuckbranche verwendet, was ihm einen zusätzlichen Wert verleiht.
- Gold ist weit weniger volatil als der Bitcoin und wird als sicherer Hafen in Krisenzeiten angesehen.
Es könnte sich also ein Szenario entwickeln, in dem beide Vermögenswerte nebeneinander existieren und unterschiedliche Rollen im globalen Finanzsystem spielen:
- Dabei bleibt Gold wahrscheinlich der bevorzugte Wertspeicher für konservativere Anleger und Zentralbanken.
- Bitcoin könnte sich als digitale Alternative für risikofreudigere Investoren und als Instrument für schnelle, grenzüberschreitende Transaktionen etablieren.
Als Zahlungsmittel nur Randerscheinung
Die Medien sind voll von Meldungen über BTC und andere digitale Währungen. Immer mehr Menschen investieren, angelockt von der Hoffnung auf schnellen Reichtum – und treiben so die Preise in die Höhe. Seit einigen Jahren wird der Bitcoin nicht nur an Kryptomärkten, sondern auch an einigen Terminbörsen, wie der Chicago Mercantile Exchange (CME) und der Intercontinental Exchange (ICE) in Atlanta, gehandelt. Zudem ist der US-amerikanische Vermögensverwalter Blackrock im selben Monat mit zwei Fonds bei der digitalen Währung eingestiegen.
Als Zahlungsmittel bleibt der Bitcoin aber weiterhin eine Randerscheinung.
Nur wenige Unternehmen akzeptieren ihn aktuell als Zahlungsmittel oder taten dies in der Vergangenheit:
Microsoft: Der Softwarekonzern akzeptierte das digitale Geld bereits 2014 – aber nur für bestimmte Dienste, nicht für alle Produkte.
AT&T: Der US-Mobilfunkanbieter war einer der ersten seiner Branche, der Kryptowährungen als Zahlungsmittel akzeptierte.
Mastercard: Der Zahlungsdienstleister bietet Krypto-Debitkarten an, akzeptiert aber Bitcoin nicht direkt für alle Zahlungen.
Sotheby’s: Das Auktionshaus akzeptiert schon seit einigen Jahren Zahlungen mit Bitcoin und Ethereum.
Air Baltic: Die lettische Fluggesellschaft war die erste der Branche, die Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptiert hat.
LOT Polish Airlines: Die polnische Fluggesellschaft bietet all ihre Flugtickets für Bitcoins an.
Virgin Galactic: Das Tochterunternehmen von Virgin (bekannt für Virgin TV, Breitband-Internet, Mobilfunk und Fluggesellschaften) akzeptiert Bitcoin als Zahlungsmittel für sein Raumfahrtprogramm.
Norwegian Air: Die größte Fluggesellschaft Skandinaviens bietet Krypto-Zahlungslösungen für Flüge an.
Expedia: Bei einer der größten Reiseagenturen der Welt können Kundinnen und Kunden mit Bitcoin und 30 weiteren Kryptowährungen bezahlen.
WordPress: Bei einem der größten Content-Management-Systeme (CMS) weltweit können Nutzerinnen und Nutzer Pakete zur Website-Erstellung, Plugins, Templates usw. mit Bitcoin bezahlen.
Lush: Das Kosmetikunternehmen war einer der ersten Bitcoin-Anwender unter den globalen Unternehmen.
Miami Dolphins: Die Fans der American-Football-Mannschaft können ihre Eintrittskarten seit 2019 mit Bitcoin und Litecoin kaufen.
Dallas Mavericks: Das Basketball-Team der amerikanischen Profiliga NBA akzeptiert Bitcoins und Dogecoins – für Spieltickets und Artikel im Fan-Shop.
Benfica Lissabon: Der portugiesische Fußballverein ermöglichte seinen Fans als erster Topclub Bitcoin (aber auch Ethereum) als Zahlungsmittel zu verwenden.
Lieferando: Der Essenslieferdienst per App akzeptiert seit 2017 Bitcoin.
UNICEF: Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen ist die erste und bisher einzige UN-Organisation, die Spenden in Bitcoin (und Ethereum) annimmt.
The Water Project: Das Hilfsprojekt stellt sauberes Wasser in Ländern wie Kenia, Uganda und Sierra Leone sowie entsprechende Hilfsmittel zur Verfügung und akzeptiert ebenfalls Spenden in Bitcoin.
Wikipedia: Die Wikimedia Foundation akzeptiert Bitcoin-Spenden.
Starbucks: Die Kaffeehaus-Kette ermöglicht Bitcoin-Zahlungen in den USA über die Bakkt-App.
Anonymität, Tesla und andere Mythen
Als Bitcoin-Erfinder gilt Satoshi Nakamoto. Dieser Name ist aber ein Pseudonym, möglicherweise inspiriert von einem japanischen Philosophen aus dem 17. Jahrhundert. Wer wirklich dahintersteckt, weiß niemand. Das britische Wirtschaftsmagazin „Economist“ schrieb vor einigen Jahren, ein Australier namens Craig Steven Wright sei der Erfinder der Kryptowährung. Man habe ihn durch gestohlene Dokumente und E-Mails enttarnt. Zeitweise galt auch der Gründer von Tesla, Elon Musk, als möglicher Bitcoin-Erfinder. Musk dementierte das jedoch.
Wer auch immer die Erschaffung des BTC-Systems verantwortet, nannte vor allem zwei Gründe dafür: die unbegrenzte Geldschöpfung der Zentralbanken sowie die fehlende Anonymität gegenüber Banken und Aufsichtsbehörden bei Banküberweisungen. Daher ist die Menge der Bitcoins zum einen auf 21 Millionen begrenzt. Zum anderen treten die Nutzerinnen und Nutzer bei Überweisungen ausschließlich über kryptografische Schlüssel (Kombinationen aus Zeichen und Buchstaben) in Verbindung. So soll die Anonymität gegenüber staatlichen Stellen gewahrt werden.
Doch: Alle BTC-Transaktionen sind öffentlich und dauerhaft im Netzwerk gespeichert. Das bedeutet: Jeder kann den Saldo und die Transaktionen jeder Bitcoin-Adresse einsehen. Und jeder Bitcoin, der jemals versendet wurde, kann bis zu dem Zeitpunkt seiner Schürfung zurückverfolgt werden.
Die Blockchain: Das digitale Grund- und Orderbuch ist überlastet
Bitcoin ist nicht nur eine digitale Währung mit einem weltweit verwendbaren, dezentralen Zahlungssystem. Sondern es ist auch die weltweit bekannteste Blockchain-Anwendung. Wie alle anderen Blockchains besteht auch sie aus einer dezentral organisierten Datenbank, die von zahlreichen Parteien betrieben wird. Man spricht auch von einem digitalen Grund- und Orderbuch. Alle bisherigen Transaktionen sind darin in „verketteten“ Blöcken dokumentiert – und neue Transaktionen werden in neuen Blöcken hinzugefügt.
Mit jedem neuen Block aktualisiert sich die Kette auf jedem Knoten im Blockchain-Netz. Damit verfügt jeder Teilnehmer des Netzwerks über die gleichen Informationen und Voraussetzungen, um am System teilzunehmen und neue Informationen hinzuzufügen. Allerdings leidet die Bitcoin-Blockchain unter technischen Problemen. Schon seit mehreren Jahren gilt sie aufgrund ihrer Größe und Komplexität als überlastet. Außerdem ist sie (ebenso wie Bitcoin und die anderen digitalen Währungen selbst) immer wieder ein beliebtes Angriffsziel von Hackern. Darunter leiden sowohl Privatanleger und -anlegerinnen als auch Handelsplätze.
Virtuelle Währungen – reale Steuern
Ein schnell übersehener Aspekt beim digitalen Geldverdienen ist das Thema Steuern: BTC und andere Kryptowährungen stellen einen wirtschaftlichen Vorteil dar. Deswegen gelten die steuerlichen Regelungen, die auch bei realen Währungen greifen. Das heißt, sie sind zwar umsatzsteuerfrei. Aber ihre Besitzerinnen und Besitzer müssen unter Umständen Ertragssteuer zahlen.
Zu diesem Urteil ist der Bundesfinanzhof (BFH) Anfang 2023 gekommen. Das Argument eines Klägers, virtuelle Währungen wie Bitcoin, Etherum und Monero seien letztlich nur Algorithmen und kein richtiges Wirtschaftsgut, ließen die obersten Finanzrichter nicht gelten.
Für die Ermittlung der Steuer sind Anschaffungspreis und -zeitpunkt ausschlaggebend. Daher sollte man immer notieren, wann man die Währung kauft und zu welchem Preis. Diese Informationen kann das Finanzamt jederzeit nachfragen. Der Verkauf von Kryptowährungen ist dann steuerpflichtig, wenn er innerhalb eines Jahres nach ihrem Ankauf erfolgt. Hier findet ein Paragraf (§ 23 EStG) Anwendung, der auch bei Immobilien greift. Und: Wird die Freigrenze von 600 Euro erreicht, ist jeder Euro Gewinn steuerpflichtig.
Steuerfrei hingegen ist der Verkauf, wenn seit der Anschaffung mindestens ein Jahr vergangen ist. Oder wenn der Gewinn aus solchen Geschäften insgesamt weniger als 600 Euro beträgt. Um das gegenüber dem Finanzamt nachweisen zu können, sind die eigenen Aufzeichnungen so wichtig. Daher sollten die Belege aufbewahrt werden. Da es zu einer Abweichung von diesen Grundsätzen kommen kann, empfiehlt sich die Rücksprache mit einer Expertin oder einem Experten, am besten bei einer Steuerberatung.
E-Euro: EZB und andere Zentralbanken wollen digitale Währungen einführen
Trotz hoher Volatilität und immer wieder aufkommender Kritik ziehen die digitalen Währungen immer weitere Kreise: China hat bereits 2020 den digitalen Renminbi oder E-Yuan probeweise eingeführt. Schweden testet seit 2021 die auf der Blockchain-Technologie basierende Digitalwährung E-Krone. Die USA und Kanada prüfen ebenfalls eigene virtuelle Währungen.
Anfang 2023 gab die EZB eine Marktstudie über die technische Gestaltung der möglichen Komponenten und Dienstleistungen des digitalen Euro bekannt. Ziel der Untersuchung: Erkenntnisse über seine möglichen Merkmale, Funktionen und Nutzerbedürfnisse zu gewinnen.
Zwar kann das Projekt rund um den digitalen Euro noch abgesägt werden. Doch die Vorbereitungsphase dauert nun schon rund ein Jahr an und soll bis 2025 die grundlegenden Voraussetzungen für seine Einführung schaffen. Das bedeutet: Ein Regelwerk soll bis dahin fertiggestellt und Anbieter für die Entwicklung von Plattform und Infrastruktur ausgewählt werden.
In dieser Phase wird:
- das Regelwerk für den digitalen Euro fertiggestellt.
- der Anbieter für die Entwicklung der Plattform und Infrastruktur ausgewählt.
- die Umsetzung getestet und erprobt.
Der digitale Euro soll im Alltag wie Bargeld funktionieren, aber in digitaler Form. Die EZB betont, dass er:
- Per Smartphone nutzbar sein wird.
- Keine zusätzlichen Gebühren verursachen soll.
- Hohe Datenschutzstandards gewährleisten wird.
- Das Bargeld ergänzen, nicht ersetzen soll.
Ohnehin soll der digitale Euro im täglichen Leben wie Bargeld funktionieren. Nur eben nicht mit Münzen und Scheinen. Bezahlt wird per Handy – laut EZB ohne zusätzliche Gebühren und mit den höchsten Datenschutzstandards. Da viele Menschen eine Abschaffung des Bargelds befürchten, betont die EZB immer wieder, dass der digitale Euro das Bargeld nur ergänzen soll.
Die Einführung des digitalen Euro könnte in Etappen ab voraussichtlich 2027 erfolgen. Die endgültige Entscheidung über die Einführung wird aber erst nach Abschluss des EU-Gesetzgebungsprozesses getroffen.