Das bringt 2025: Die wichtigsten finanziellen Änderungen im Überblick

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Sparschwein steht vor einem Kalender, davor steht eine 2025 auf Münzstapeln

Das Jahr 2025 bringt zahlreiche finanzielle Änderungen mit sich, die viele Bürger:innen in Deutschland betreffen. Neben Steuererleichterungen und positiven Neuerungen bei Rente und Pflegeleistungen gibt es jedoch auch Beitragserhöhungen in einigen Bereichen. Wir fassen die wichtigsten Änderungen in einer Übersicht zusammen und zeigen, was das für Ihren Geldbeutel bedeutet.

Änderung beim gesetzlichen Mindestlohn 

2024 wurde der Mindestlohn auf 12,41 Euro pro Stunde angehoben. Ab Januar 2025 steigt er nochmals: Die Bundesregierung plant eine Erhöhung auf 13,50 Euro pro Stunde, um die Inflation auszugleichen und die Kaufkraft zu stärken. Damit erhöht sich gleichzeitig die Verdienstgrenze für Minijobs von 538 auf 556 Euro im Monat. Aufs Jahr gerechnet liegt sie dann bei 6.672 Euro. Diese Maßnahme wird Millionen von Arbeitnehmer:innen zugutekommen, vor allem in Branchen mit vielen Niedriglohnjobs.

Mindestausbildungsvergütung steigt

Für Azubis, die ihre Ausbildung im kommenden Jahr beginnen, gelten folgende Mindestbeträge: Im ersten Lehrjahr bekommen die Auszubildenden eine Vergütung von mindestens 682 Euro monatlich. Im zweiten Jahr gibt es für die Azubis, die 2025 ihre Lehre begonnen haben, dann mindestens 805 Euro, im dritten Jahr 921 Euro. Wer eine 3,5-jährige Ausbildung absolviert, erhält im letzten Jahr mindestens 955 Euro monatlich. Ist der Ausbildungsbetrieb tarifgebunden, ist mindestens die im Tarifvertrag vereinbarte Vergütung zu zahlen.

Steuerliche Entlastungen

Ab Januar 2025 treten Steuerreformen in Kraft, die darauf abzielen, die kalte Progression abzumildern. Der Grundfreibetrag wird erneut angehoben, sodass ein größerer Teil des Einkommens steuerfrei bleibt. Gleichzeitig erfolgt eine Anpassung der Steuersätze, um vor allem mittlere und niedrige Einkommen zu entlasten. Arbeitnehmer:innen können sich dadurch auf ein höheres Nettoeinkommen freuen.

Zusätzlicher Tipp: Prüfen Sie Ihre Lohnsteuerklasse und optimieren Sie Ihre Steuererklärung, um die Entlastungen voll auszuschöpfen.

Anpassungen bei Rente & Pflegeleistungen

Rentner:innen können sich über eine Erhöhung der Renten freuen. Zusätzlich wird die schrittweise Besteuerung der Renten langsamer voranschreiten, sodass Rentner:innen mehr Netto vom Brutto behalten. Zudem werden alle Pflegeleistungen angehoben. Dies betrifft unter anderem das Pflegegeld, die Pflegesachleistungen und die Zuschläge für die Pflege im Heim. Ziel ist es, die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen finanziell zu entlasten. 

Grundsteuer-Reform: Entlastung für Eigentümer:innen

Die 2025 in Kraft tretende Grundsteuer-Reform bringt für Immobilieneigentümer:innen in vielen Fällen Vorteile. Vor allem durch Nachbesserungen im Jahressteuergesetz können bestimmte Steuerlasten gesenkt werden. Wer eine Immobilie besitzt, sollte die neuen Regelungen prüfen und gegebenenfalls eine Anpassung der Steuerbescheide beantragen.

Erhöhung des Wohngeldes

Um Menschen mit niedrigem Einkommen stärker zu unterstützen, gibt es um 1. Januar 2025 eine Erhöhung des Wohngeldes. Die Bundesregierung plant eine durchschnittliche Anhebung um 30 Euro monatlich, das entspricht etwa 15 Prozent. 

Erhöhung des Kindergelds?

Die Bundesregierung steht nach dem Zusammenbruch der Ampel-Koalition vor Herausforderungen. Die Ampel-Koalition hatte ursprünglich geplant, das Kindergeld zum 1. Januar 2025 um fünf Euro pro Kind zu erhöhen. Sollten Bundestag und Bundesrat dieser Änderung bis Jahresende zustimmen, würden Familien künftig 255 Euro für ein Kind erhalten, 510 Euro für zwei Kinder und 765 Euro für drei Kinder – entsprechend steigend bei weiteren Kindern. Auch der Kinderzuschlag würde in diesem Zuge angepasst. Zusätzlich stiege der Kinderfreibetrag um 60 Euro pro Jahr.

Obwohl es einige Entlastungen gibt, müssen sich Verbraucher:innen auch auf steigende Preise einstellen. Besonders betroffen sind:

  • Energiekosten: Die Strompreise könnten sich 2025 aufgrund höherer Netzentgelte und gestiegener Beschaffungskosten weiter erhöhen. Zudem steigt die CO₂-Steuer weiter und damit auch die Preise für Benzin, Öl und Gas.
  • Lebensmittelpreise: Expert:innen prognostizieren einen weiteren Anstieg der Lebensmittelkosten, insbesondere bei importierten Produkten.
  • Mobilität: Elektroautos werden steuerlich begünstigt, die Preise für herkömmliche Kraftstoffe und öffentliche Verkehrsmittel könnten jedoch anziehen. 

Tipp: Wer Energie sparen möchte, sollte auf Förderprogramme für energieeffiziente Geräte und Maßnahmen achten.

Weitere Änderungen ab 2025:

Erneuter Preisanstieg bei Kfz-Versicherungen

Die Prämien für Auto- und Motorradversicherungen steigen 2025 aufgrund höherer Reparaturkosten durch die Inflation, teils um bis zu 20 Prozent. Dennoch gibt es durch den harten Wettbewerb weiterhin günstige Angebote. Ein regelmäßiger Tarifvergleich lohnt sich. Bei Beitragserhöhungen besteht ein Sonderkündigungsrecht von vier Wochen nach Mitteilung. Verträge, die sich nicht zum Jahresende erneuern, orientieren sich am Abschlussdatum.

Beitragserhöhung bei privaten Krankenversicherungen

Die Beiträge zur privaten Krankenversicherung steigen 2025 bei vielen Anbietern deutlich, im Durchschnitt um etwa 18 Prozent. In Einzelfällen können die Erhöhungen noch höher ausfallen. Versicherte, die die höheren Kosten nicht tragen können, haben das Recht, in einen günstigeren Tarif mit ähnlichem oder geringerem Schutz zu wechseln oder die Selbstbeteiligung zu erhöhen. Unter bestimmten Bedingungen, wie einer versicherungspflichtigen Tätigkeit oder der Familienversicherung, ist auch eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung möglich, sofern das Alter von 55 Jahren nicht überschritten wird.

Änderungen bei der Post

Ab dem 1. Januar 2025 steigen die Preise für Briefe und Pakete. Ein Standardbrief kostet künftig 95 Cent (vorher 85 Cent), eine Postkarte ebenfalls 95 Cent (vorher 70 Cent). Auch die Preise für andere Sendungen erhöhen sich, eine Übersicht finden Sie hier.

Übrigens: Das neue Postgesetz sieht vor, dass Briefe ab 2025 länger unterwegs sein dürfen: 95 Prozent der Sendungen müssen dann innerhalb von drei Tagen zugestellt werden statt wie bisher in zwei Tagen. Neu ist außerdem, dass es gesetzlich vorgeschrieben wird, dass Pakete nur noch in unmittelbarer Nachbarschaft abgegeben werden dürfen, z. B. in der nächstgelegenen Postfiliale.

Höhere Preise für Bahntickets

Schon zum 15. Dezember 2024 erhöht die Deutsche Bahn die Preise bei einigen Angeboten im Fernverkehr. Das betrifft die Flexpreise, Streckenzeitkarten und die BahnCard 100. Auch die Preise für die Fahrradmitnahme innerhalb Deutschlands ändern sich. Sie liegen künftig je nach Strecke zwischen 7,99 und 14,99 Euro. Ab Januar 2025 wird ebenfalls der Preis für das  Deutschlandticket angehoben: Es kostet dann 58 Euro statt bisher 49 Euro. 

Sozialabgaben steigen

Auf Menschen mit hohen Einkommen kommen 2025 höhere Sozialabgaben zu. Hintergrund ist, dass die Beitragsbemessungsgrenzen in der Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung zum 1. Januar deutlich angehoben werden. Die Beitragsbemessungsgrenze wird regelmäßig an die allgemeine Einkommensentwicklung angepasst. In der Krankenversicherung soll die Grenze auf 66.150 Euro jährlich steigen, in der allgemeinen Rentenversicherung auf 96.600 Euro pro Jahr und in der knappschaftlichen Rentenversicherung auf 118.800 im Jahr.

Beitrag zur Pflegeversicherung wird erhöht 

Zum 1. Januar 2025 steigt der Beitrag in der Pflegeversicherung erneut, und zwar um 0,2 Prozentpunkte. Damit soll verhindert werden, dass die Pflegeversicherung zahlungsunfähig wird. Der Beitragssatz wird somit auf 3,6 Prozent der beitragspflichtigen Einnahmen festgesetzt. Für Kinderlose erhöht sich der Beitragssatz auf 4,2 Prozent. Familien mit Kindern zahlen weniger, die Staffelung reicht von 3,6 Prozent bei einem Kind bis 2,6 Prozent bei fünf oder mehr Kindern. 


Fazit: Chancen und Herausforderungen 2025

Das Jahr 2025 bringt eine Mischung aus finanziellen Entlastungen und Herausforderungen. Während Steuererleichterungen, ein höherer Mindestlohn und Anpassungen bei der Rente spürbare Verbesserungen versprechen, müssen Bürger:innen auch mit steigenden Preisen rechnen, u. a. für Energie, Lebensmittel und Mobilität. Um gut vorbereitet zu sein, lohnt es sich, frühzeitig Informationen einzuholen und die eigene Finanzplanung entsprechend anzupassen.

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