Diese 5 Dinge werden jetzt noch teurer
Im März schoss die jährliche Inflationsrate in Deutschland auf 7,3 Prozent – so hoch wie seit 1981 in den alten Bundesländern nicht mehr. Viele Menschen sorgen sich nun zurecht um die Preise. Diese 5 Produkte werden jetzt teurer – und das sind die Hintergründe.
Das Wichtigste in Kürze:
- Die Inflation erreicht in Deutschland mit 7,3 Prozent ein Rekordhoch. Zuletzt gab es diesen Wert in den alten Bundesländern 1981 – acht Jahre vor der Wiedervereinigung Deutschlands.
- Getrieben wird die Teuerungsrate zum einen noch immer von den Auswirkungen der Corona-Pandemie, zum anderen aber auch vom Krieg zwischen Russland und der Ukraine.
- Nicht nur Lebensmittel, Energie und Treibstoff werden deutlich teurer. Auch bei Auto und Urlaub müssen Verbraucherinnen und Verbraucher in den kommenden Monaten tiefer in die Tasche greifen.
Inflationsrate erreicht Rekordhoch
Während die Inflation in Deutschland zuletzt wegen Corona, Lieferschwierigkeiten und schlechten Ernten mehr als 5 Prozent erreichte, wandert sie nun aufgrund des Ukraine-Krieges und den damit verbundenen steigenden Energie- und Rohstoffpreisen auf ein Rekordhoch von 7,3 Prozent. Ein Wert, den es so zuletzt 1981 in den alten Bundesländern noch vor der Wiedervereinigung gab.
Die Auswirkungen sind bereits deutlich zu spüren und werden vermutlich das gesamte restliche Jahr anhalten. Expertinnen und Experten gehen von einer monatlichen Teuerungsrate von durchschnittlich 6 Prozent bis zum Herbst 2022 aus.
Laut Dr. Reinhold Rickes, Chefvolkswirt des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), wäre es an der Zeit, dass die Europäische Zentralbank die Zinswende einleitet und die Null- und Negativzinspolitik beendet. Andernfalls bestünde die Gefahr, dass sich die Inflation verselbstständigt und eine Lohn-Preis-Spirale in Gang kommt.
Was teurer wird – und warum
Die steigenden Preise bei Gütern des alltäglichen Gebrauchs machen vielen Menschen zu schaffen. Besonders, weil mit der steigenden Inflation auch Reallohnverluste einhergehen. Die im Vorjahr um 3,6 gestiegenen Löhne können die Teuerungsrate nicht ausgleichen. Von den steigenden Preisen besonders betroffen sind Lebensmittel und Energie sowie Treibstoff. Doch auch Autos und der Sommerurlaub werden teurer.
1. Lebensmittel
Die Lebensmittelpreise gehen im Vergleich zum Vorjahr mit 6,2 Prozent stark nach oben – auch in Discountern wie Aldi und Lidl. Das liegt vor allem an den steigenden Kosten für Rohstoffe, Energie und Logistik sowie allgemeinen Preiserhöhungen in der Lebensmittelbranche. Die Ukraine und Russland zählen zu den wichtigsten Getreideexporteuren der Welt. Gerade Weizen, Gerste oder Raps sind daher vom Krieg betroffen. Doch auch andere Produkte werden zurzeit deutlich teurer.
Spargel
Spargel hat im Preis stark angezogen. Das liegt daran, dass die gestiegenen Betriebsmittelkosten – wie beispielsweise Dünger und Energie – die Betriebe belasten und die kalten Temperaturen nachts einen frühen Erntestart verzögert haben. Außerdem muss mehr Geld für Erntehelferinnen und Erntehelfer eingeplant werden.
Butter
Butter gehört für viele beim Frühstück und Abendbrot einfach dazu. Doch auch der Preis für das Grundnahrungsmittel zieht mit 20,4 Prozent mehr deutlich an. Diese Entwicklung wurde bereits im Herbst 2021 vermutet, als Molkereien massive Preiserhöhungen angekündigt hatten. Diese müssen Bäuerinnen und Bauern nun etwa zehn Prozent mehr Milchgeld zahlen, um deren erhöhte Betriebskosten auszugleichen.
Gurken
Am härtesten schlägt der Preis für Gurken zu Buche. Mit einem Anstieg von 30,3 Prozent erreicht das Gemüse einen Rekordwert. Das liegt nicht nur an den gestiegenen Transportkosten, sondern auch an wetterbedingt schlechten Ernten. Außerdem ist die Aufzucht in Gewächshäusern energieintensiv. Ganz allgemein müssen Verbraucherinnen und Verbraucher für Gemüse tiefer in die Tasche greifen. Das gilt auch für Tomaten mit einem Plus von 27 Prozent und Kopfsalat mit einem Plus von 17,1 Prozent.
Kartoffeln
Auch wenn Deutschland sich selbst mit Kartoffeln versorgen kann und nicht auf externe Lieferanten angewiesen ist, verteuerte sich der Preis für den Erdapfel um zwei Drittel. Das liegt an geringen Ernten und teurer gewordenen sowie knapperen Düngemitteln.
Speiseöle
Durch den Ukraine-Krieg kann kaum noch Speiseöl aus der Region geliefert werden. Trotzdem wäre eigentlich genug für alle da. Letztlich sind Hamsterkäufe insbesondere bei Sonnenblumen- und Rapsöl schuld an der Verknappung. Dabei gibt es keinen Grund für den übermäßigen Kauf der Produkte. Auch andere Fette lassen sich problemlos beim Braten einsetzen.
2. Energie
Verbraucherinnen und Verbraucher müssen sich im Laufe des Jahres auf noch höhere Strom- und Energiepreise einstellen. Während Haushalte bereits 2021 durchschnittlich 31,9 Cent pro Kilowattstunde zahlten, waren es Anfang 2022 bereits 34,6 Cent. Für Neuverträge liegt der Preis laut dem Portal Strom-Report im Schnitt sogar bei 41 Cent pro kWh.
Ein Grund ist, dass immer mehr Strom verbraucht wird – sowohl durch die Industrie, die nach den langen Einbußen durch Corona nun ihre Produktionen wieder hochfährt, als auch von Privatpersonen, die mehr Zeit zu Hause verbringen. Außerdem verschärfen der Ukraine-Krieg sowie die Diskussion um die Gasbeschaffung aus Russland die Situation drastisch. Zudem muss der CO2-Ausstoß von den Firmen kompensiert werden, indem sie Emissionszertifikate kaufen. Diese sind jedoch knapp und dadurch teuer.
Sollte es schlussendlich wirklich zu einem Gas-Lieferstopp aus Russland kommen, könnten die Preise noch stärker steigen.
3. Treibstoff
Beim Tanken hat es Jede und Jeder mitbekommen – die Preise für Benzin und Diesel schossen drastisch in die Höhe. Bereits im vergangenen Jahr wurde an der Preisschraube gedreht, derzeit werden die Preise insbesondere durch den Krieg zwischen Russland und der Ukraine weiter nach oben getrieben.
Besonders überraschend: Diesel ist teurer als Benzin. Ein Umstand, der auch in Zukunft anhalten könnte. Das liegt an der stark gestiegenen Nachfrage nach Heizöl. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher kaufen jetzt aus Angst vor noch höheren Preisen ein. Dadurch, dass Diesel und Heizöl mit sehr ähnlicher Technologie hergestellt werden, erhöht sich der Dieselpreis automatisch mit dem Heizöl. Die Produktion für Heizöl steigt, die für Diesel sinkt – was den Kraftstoff verteuert
4. Autos
Wer plant, sich in der nächsten Zeit einen Neuwagen anzuschaffen, sollte sich auf einen Preisschock gefasst machen. Während bereits im vergangenen Jahr die Chipkrise und Lieferschwierigkeiten für höhere Preise in der Automobilbranche sorgten, kommen nun weitere Preistreiber hinzu.
Vorneweg spielt die Inflation eine ausschlaggebende Rolle, allerdings tragen die gestiegenen Material- und Energiepreise sowie der Ukraine-Krieg ebenfalls zur Verteuerung bei.
Außerdem werden Nickel, Stahl, Palladium und Aluminium immer teurer. Betroffen sind dadurch nicht nur Verbrenner, sondern auch Elektroautos, deren Kosten für Batterien weiter steigen. Viele Produktionswerke in Russland und der Ukraine stehen derzeit still. Auch das verstärkt den Materialmangel in der Branche.
5. Urlaub
Viele freuen sich auf den Sommer und hoffen auf einen coronafreien Urlaub. Auch hier schlägt die Inflation aber zu. Bei kurzfristigen Buchungen wird es sicherlich das ein oder andere Schnäppchen und Sonderangebote geben, jedoch empfiehlt es sich trotzdem, frühzeitig zu buchen. Andernfalls könnte Ihnen viel Flexibilität bei der Termin-, Hotel- und Reisezielfindung abverlangt werden.
Betroffen ist nicht nur der Urlaub im Ausland. Auch in Deutschland müssen Urlauberinnen und Urlauber mit höheren Preisen rechnen. Das liegt zum Teil an den steigenden Kosten für Lebensmittel und Energie. Aber auch der Personalmangel in Hotels und der Gastronomie sorgt für Preissteigerungen.
Jeder Gewerbetreibende/jede Firma/jeder Unternhmer nutzt jede passende Gelegenheit, seine Preise anzupassen d.h.. zu erhöhen. Da heißt es nie, wir haben ja noch älter,e billigere Vorräte. Umgekehrt werden keine Preise gesenkt, weil es dann immer heißt: Wir verwenden ja noch ältere Produkte mit höheren Preisen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Einzige Alternative: Kaufverzicht. Man sollte diese Methode/n mit den Füßen abwählen…