Homeschooling: So helfen Sie Ihren Kindern beim Lernen zuhause

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Derzeit findet nur für die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 1 bis 6 sowie für die Abschlussklassen ein Präsenzunterricht an den Schulen in Schleswig-Holstein statt. Für alle anderen gibt es einen Wechselunterricht, der sich aus Präsenz- und Distanzunterricht zusammensetzt. Aufgrund der hohen Zahl der Neuinfektionen (Schwellenwert von 100 und mehr) gelten für die Kreise Segeberg und Pinneberg sowie für die Stadt Flensburg ab dem 01. April neue Corona-Regeln. Kitas gehen dann in die Notbetreuung und Schulen in den Distanzunterricht, lediglich für die Abschlussjahrgänge kann Präsenzunterricht angeboten werden.

Aktuelle Informationen und Regelungen, die im Zusammenhang mit COVID 19 für die Schulen in Schleswig-Holstein gelten, finden Sie hier.

Kinderbetreuung während des Lockdowns

In den genannten Gebieten wird ab dem 01. April eine Notbetreuung vor Ort für die Kinder der Jahrgangsstufen 1 bis 6 angeboten, von denen mindestens ein Elternteil im Bereich der kritischen Infrastruktur arbeitet bzw. alleinerziehend und berufstätig ist. Auch Kinder mit hohem Pflege- und Betreuungsaufwand oder aus Sicht des Kindeswohls besonders schützenswerte Kinder dürfen die Einrichtungen besuchen.

In Schleswig-Holstein erhalten alle Eltern die Kita-Beiträge bzw. die Kosten für die Kindertagespflege durch Tagesmütter und -väter sowie für die Ganztagsbetreuung an Schulen für den Januar 2021 zurück. Dies gilt auch, wenn Kinder die Notbetreuung wahrnehmen. Dort, wo Kitas weiterhin geschlossen bleiben, weil die Inzidenzwerte zu hoch sind, gilt weiterhin, dass keine Kitagebühren zu entrichten sind.

Eltern können in diesem Jahr zehn zusätzliche Tage Kinderkrankengeld pro Elternteil erhalten, Alleinerziehenden stehen 20 Tage extra zu. Damit verdoppelt sich der Anspruch auf diese Leistung. Die Regelung gilt ausdrücklich nicht nur für den Fall einer Erkrankung der Kinder, sondern ebenfalls, wenn die Eltern wegen Betreuungsproblemen aufgrund der Schließung von Schulen und Kitas nicht arbeiten können.

Homeschooling im Alltag

An vielen Schulen finden digitale Unterrichtsstunden via Videochat statt. Alternativ oder auch ergänzend werden Online-Lernplattformen wie iServe, Moodle oder its learning genutzt, um den Schülerinnen und Schülern Aufgaben und einführende Inhalte wie Videos oder Zeitungsartikel bereitzustellen. Die Kinder können das Material dann direkt bearbeiten und wieder zurückschicken. Die Lehrerinnen und Lehrer können im Programm sehen, wer seine Aufgaben bereits erledigt hat. Per Direkt-Nachricht oder über die Chat-Funktion kann gezielt Unterstützung gegeben bzw. Fragen gestellt und beantwortet werden. Das bisher größte Problem beim Online-Unterricht ist übrigens nicht die Versorgung der Kinder mit digitalen Endgeräten, sondern eine stabile Internetverbindung.

Eine Übersicht verschiedenster digitaler Bildungsangebote gibt es hier.

Homeschooling: Tipps für das Lernen zuhause

Eltern sind in der Regel keine ausgebildeten Lehrkräfte – und das sollen sie auch nicht sein! Trotzdem gibt es Möglichkeiten, wie Sie Ihr Kind bzw. Ihre Kinder unterstützen und begleiten können:

1Gute Arbeitsatmosphäre schaffen

Ganz wichtig ist ein fester Arbeitsplatz, an dem Ihr Kind möglichst ungestört arbeiten und lernen kann. Am besten eignet sich dafür ein eigener Schreibtisch mit allen nötigen Materialien (Stifte, Bücher, Hefte). Die Umgebung sollte möglichst ruhig sein und Ihr Kind nicht ablenken. Es ist also empfehlenswert, das Smartphone während der Lernzeiten auszuschalten und ebenfalls keine Musik zu hören.

2Strukturen festlegen

Kinder müssen verstehen, dass sie derzeit zwar keine Schule, aber eben auch keine Ferien haben und nun von zuhause aus lernen sollen. Dabei fällt es ihnen oft schwer, ähnlich strukturiert zu arbeiten wie in der Schule. Erstellen Sie am besten gemeinsam mit Ihrem Kind einen Plan, der den Tagesablauf regelt. Wann lernt Ihr Kind am besten? Wann sollte also die Lernzeit beginnen und enden? Lassen Sie auch genug Zeit für Pausen zwischendurch. Bewegungs- und Entspannungspausen helfen, Konzentration fürs Lernen zu tanken. Durch so einen Stundenplan kann die Freizeit klar von der Lernzeit abgegrenzt werden.

3Rituale etablieren

Aus dem Schulalltag kennen die Kinder zahlreiche Rituale, die ihren Tag strukturieren. Auch beim Homeschooling kann man beispielsweise ein akustisches Signal zu Beginn und Ende von Lern- und Pausenzeiten einführen. Die Lernphase kann zu Beginn auch stets mit einem gemeinsam gesungenen Lied, dem Hören eines Lieblingslieds oder einer kurzen Geschichte starten. Zum Ende der Lernzeit und vor Beginn der Freizeit können Sie eine kleine Feedbackrunde einplanen. Da die Kinder weniger Feedback von Lehrkräften bekommen, ist Ihre Rückmeldung für sie unglaublich wichtig. Rekapitulieren Sie gemeinsam, was gut lief und wo noch Verbesserungsbedarf besteht. Loben Sie Ihr Kind. Ab und zu kann es auch mal eine schöne kleine Belohnung geben, z.B. eine Bastelaktion oder einen gemütlichen Filmabend.

4Überforderung vermeiden durch Kommunikation

Wenn Ihr Kind bei einer Aufgabe nicht weiterkommt, weil beispielsweise die Konzentration nachlässt, kann eine Unterbrechung helfen. Sollten Sie allerdings feststellen, dass das Pensum für Ihr Kind zu hoch ist, dann scheuen Sie sich nicht, die Lehrkraft zu kontaktieren. Wichtig ist, dass Sie gemeinsam mit Ihrem Kind und den Lehrkräften an einem Strang ziehen. Denn jedes Kind kommt unterschiedlich gut mit der neuen Lernsituation klar. Auch wenn Sie selbst Fragen haben oder Hilfe und Tipps brauchen, sollten Sie Kontakt mit den Lehrerinnen und Lehrern oder anderen Eltern aufnehmen und sich austauschen.

5Online-Austausch mit Mitschülern

Die physische Team-Arbeit in der Schule kann zuhause nur schwer ersetzt werden. Doch auch virtuell können Lerngruppen weiter bestehen bleiben oder sich neu bilden. Treffen mit Mitschülern und Schulfreunden können online stattfinden – sowohl in der Freizeit als auch in der Lernzeit. Die Kinder können sich u.a. gegenseitig helfen, wenn es Probleme beim Lösen einer Aufgabe gibt. Auch Gruppenarbeiten sind möglich oder gegenseitiges Abfragen von Vokabeln. Der Austausch stärkt den Team-Zusammenhalt und wird auch noch nachwirken, wenn der analoge Unterricht wieder stattfinden kann.

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